WAZ-Lokaljournalistenpreise gehen an Redakteurin Susanne Schild und Redakteur Bernd Kassner. Sie wurden in den Kategorien „Beste Aktion“ und „Beste Recherche“ ausgezeichnet.

Doppeltes Lob für die Lokalredaktion Witten: Gleich in zwei Kategorien wurden Redaktionsmitglieder mit dem WAZ-Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet. Vier Jurys aus Leserbeiräten aus dem Verbreitungsgebiet verleihen in unabhängig voneinander in vier Kategorien.

Susanne Schild (37) erhielt ihn in der Kategorie „Aktion“. Ihr Bericht über Walter Baltes traf den Nerv der Zeit. Der Wittener (95) hatte offen über Einsamkeit geklagt, aber eine Lösung: Wer ihn zum Mittagessen einlade, dem spendiere er den Braten. Drei Wochen später hatte er 40 Einladungen! In ihrer Laudatio sagte Jury-Mitglied Brigitte Blömeke (66) aus Gelsenkirchen: Die Autorin „hat eine noch nicht verbrauchte Idee umgesetzt in eine gut recherchierte und spannende Story.“ Wie es jetzt weitergehe wollte WAZ-Chefredakteur Ulrich Reitz bei der Preisverleihung wissen. Typisch, die spontane Antwort von Susanne Schild: „Natürlich werde ich jetzt mit Herrn Baltes essen gehen.“

In der Kategorie „Recherche“, die Laudator Jürgen Brinkmann (69) aus Mülheim als „Kür des Journalismus“ bezeichnete, wurde Bernd Kassner (58) ausgezeichnet. Er hatte aufgedeckt, dass unter angeblich 48 Unterzeichnern eines Protestbriefes gegen Kulturforums-Vorstand Dirk Steinmann etliche Doppelt- und Dreifachunterzeichner waren. Kassner berichtete und kommentierte („Falsches Spiel“). Der Rat wählte Steimann mit breiter Mehrheit wieder. Ausgesprochen schade ist, dass der begnadete Journalist und Glossenschreiber („ber“) und liebenswerte Kollege die Redaktion im Zuge von Umstrukturierungen altersbedingt verlassen hat. Die Redaktion wünscht dem Wittener alles Gute auf seinem weiteren Weg.