Witten. .

Wer steckt eigentlich hinter all den Pop- und Schlagersongs, die wir tagtäglich im Radio hören? Nicht hinter jedem, aber doch hinter dem ein oder anderen, sind es zwei kreative Köpfe aus Witten: Seit 1998 produzieren Alex Lipka und Thomas Steppke zusammen Musik.

Lang ist die Liste der Stars und Sternchen, mit denen die beiden Wittener bereits zusammengearbeitet haben. Es finden sich Namen wie Matthias Reim, DJ Ötzi oder die No Angels. Aber auch mit Dieter Bohlen und Jürgen Drews haben die beiden schon zusammen auf einer Couch gesessen.

Ihre eigenen Namen kennt dennoch kaum einer, der nicht selbst in der Musikbranche unterwegs ist: Ruhm und Gloria kommen in der Regel ganz allein den Sängern und Bands zugute, die die Ideen, Texte und Kompositionen von Alex Lipka und Thomas Steppke schließlich auf die Bühne und in die Radios bringen. Ihren Namen lesen die beiden höchsten Mal ganz klein am unteren Rand des CD-Covers. Und das, obwohl oft der größte Teil der Arbeit von den Produzenten stammt, und nicht von den Musikern, die dem Lied später ein Gesicht geben.

„Manch einer, der von uns einen Song produziert bekommen möchte, ist ein musikalisch völlig unbeschriebenes Blatt“, so Lipka. So zum Beispiel Bukki Mallorca und Ralle Ender, für die die beiden jüngst einen Ballermann-Hit produzierten. „Die singen zwar am Ende selbst, der Rest kommt aber vom Produzenten.“ Dabei wäre die Arbeitsweise ähnlich wie bei einem Schneider. „Wir haben ein ziemlich großes Spektrum. Den Kunden schauen wir uns dann ganz genau an und überlegen: Was passt zu dem?“, erklärt Thomas Steppke.

Und manchmal, da würden werdende Berühmtheiten auch nach Songs fragen, die es sogar schon gibt. „Wenn wir eine gute Idee haben und es besteht gerade keine Nachfrage, produzieren wir den sozusagen auf Halde“, so Steppke. Wenn dann später jemand genau das Lied gut findet, könne der das haben.

Doch nicht nur Glanz und Gloria, auch der finanzielle Segen geht hier und da leider an den beiden Musikproduzenten vorbei. Das Risiko sei sehr groß. „Oft investieren wir viel Zeit, Geld und Arbeit. Wenn dann ein Lied am Ende aber doch nicht produziert wird, gibt es nichts dafür“, weiß Thomas Steppke. Und eben das passiere in der Musikbranche häufig.

Gründe seien meist Insolvenzen von Plattenfirmen oder Streitigkeiten zwischen den Musikern und ihren Managern. „Wenn dann doch mal etwas produziert wurde, bekommen wir für jeden Download zwei Cent“, meinen beide. Es gehört also schon eine gute Portion Leidenschaft zu diesem Job. Und ein paar gute Freunde. So wie Tobias Steppke und Toi Domingos, mit denen Alex Lipka und Thomas Steppke seit Anfang des Jahres in der Band „2Stay“ zusammenarbeiten – und endlich auch mal wieder für sich selbst produzieren.

Die Band „2Stay“ bringt latino-afrikanische Rhythmen auf die deutschen Bühnen. Der nächste Auftritt der vier Musiker ist am 14. Dezember um 20 Uhr in der Kulturkneipe Maschinchen Buntes an der Ardeystraße.

Vor seinem Eintritt in die Band feiert der Portugiese Toi Domingos schon mit seinem Hit „Kizomba“ große Erfolge: In Portugal schoss das Lied direkt auf Platz eins der Charts.