Witten. .
Schüler und Sportler werden heilfroh sein: Endlich dürfen sie die Holzkamphalle wieder benutzen. Die war über ein halbes Jahr lang geschlossen, weil harzende Handballer den Boden ruiniert hatten.
Der ist jetzt nagelneu und riecht auch so. Doch bevor besorgte Eltern anrufen, gibt Stefan Schmitz von der Osnabrücker Sportböden-Firma Entwarnung: Das Linoleum sei hundertprozentig ökologisch und dünste jetzt noch ein wenig aus, was aber keine gesundheitsgefährdende Auswirkung habe.
Zwei Tage müsse die Versiegelung noch aushärten. So lange ist hier „Sockensport“ angesagt. Und da wird auch für die Vertreter von Stadt und Presse keine Ausnahme gemacht: Mit Schuhen kommt hier noch keiner rein. Denn Gertrud Lammers-Werda (61) wacht mit Argusaugen über „ihre“ Halle. Und die Hallenwartin, die hier seit 20 Jahren nach dem Rechten sieht, hat trotzdem schon einen Schmutzfleck auf dem hellen Boden entdeckt. „Am Anfang ist man ja pingelig.“ Stefan Schmitz reicht ihr gleich eine Wischpflege. „Versuchen Sie’s mal damit.“
Fünf Wochen hat die Erneuerung des Bodens gedauert. Vier Monteure waren vor Ort, „um die Bauzeit möglichst kurz zu halten“, wie Klaus Böde, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement erklärt. „Und das hat super geklappt“, freut sich Kollege Peter Lauff. Dass die Halle trotzdem so lange dicht war, lag an den anfänglichen Bemühungen der Stadt, die Kosten in Grenzen zu halten – was gründlich daneben ging. „Gut 20 000 Euro haben wir in den Sand gesetzt“, sagt Heike Cremer, ebenfalls vom Gebäudemanagement. Glücklicherweise habe das die Versicherung des TuS Bommern, dessen Handballer den Boden falsch reinigten und dadurch Verfärbungen und raue Flecken verursachten, bezahlt. Eine Grundreinigung durch städtische Kräfte war erfolglos geblieben. Dann hatte eine Fremdfirma den Boden gereinigt und sogar schon die Linien aufgebracht. Aber, so Cremer, „die Flecken kamen wieder durch“.
Also mussten Schüler und Sportvereine draußen bleiben. „Zum Glück war das Wetter gut. Wir sind viel gelaufen“, sagt Rolf Zinnhardt, stellvertretender Schulleiter, über die hallenlose Zeit, in der es nicht immer leicht gewesen sei, Sportrichtlinien zu erfüllen. „Daran sieht man, wie wichtig es ist, dass stets ein Hallenwart vor Ort ist.“
Denn das war an jenem Tag Ende April, an dem der TuS Bommern Gastgeber eines Spiels war, nicht der Fall. An Wochenenden sei nie Personal vor Ort, so Böde. Dazu habe die Stadt kein Geld. Schon gar nicht, nachdem sie jetzt den Eigenanteil von 23 % des knapp 120 000 Euro teuren Bodens übernehmen musste