Witten. .
„Wir sind da. Wir sind bei dem Sterbenden.“ So einfach bringt Andrea Glaremin eine gewaltige Aufgabe auf den Punkt. Die 53-Jährige koordiniert zusammen mit Susanne Gramatke und Beate Achtelik den Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen. Der Verein feiert am Freitag, 15. November, sein 15-Jähriges.
Bei dem feiertlichen Empfang im Lukaszentrum an der Pferdebachstraße mit einem Gottesdienst zuvor in der Kapelle des Ev..Krankenhauses dürften auch viele ehrenamtliche Helfer zugegen sein. Sie sind es, die den so wertvollen Dienst übernehmen, wenn ein Mensch das Ende seines Lebens erreicht hat: Wenn es gewünscht ist, reden sie und hören zu. Doch sie können auch schweigen und vielleicht nur eine Hand halten.
„In unserem Fokus sind aber auch die Angehörigen“, betont Andrea Glaremin. Sie sind es meist, die sich an den Ambulanten Hospizdienst wenden, der 2003 aus einem Zusammenschluss der 1998 gegründeten Hospiz-Initiative Witten und der Hattinger Omega-Gruppe hervorging. Die Hospiz-Initiative wurde von der „Gemeinschaft der Schwestern und Brüder des Diakoniewerks Ruhr Witten“ ins Leben gerufen. Eine der Initiatorinnen war Oberin Marianne Anschütz, die noch heute die Vorstandsvorsitzende ist.
Inzwischen zählt der 120 Mitglieder starke Verein etwa ebenso viele Sterbebegleitungen im Jahr - Tendenz steigend. Hospizarbeit ist inzwischen in der Öffentlichkeit angekommen und hat die Tabuzone verlassen. Andrea Glaremin: „Viel mehr Menschen erleben, wie hilfreich sie sein kann.“
Eine Begleitung kann über einige wenige Tage gehen, aber auch schon mal über ein ganzes Jahr. Die ehrenamtlichen Helfer sind geschult, sie haben einen neunmonatigen Vorbereitungskurs hinter sich. Darin setzen sie sich mit Leben, Sterben, Tod und Trauer, aber auch der eigenen Person auseinander. „Wann der Mensch geht“, sagt Andrea Glaremin zum Abschluss unseres Gesprächs, entscheidet er dann selbst.“
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