Aus einer Kinder-Trommelgruppe ist längst eine professionelle Jugendband geworden. Die „Barulheiros“ sind weit über Stockum bekannt
Ihre Musik geht ins Blut. Sie strotzt vor Temperament und Leidenschaft. Die „Barulheiros“ machen „Drumrock“ – eine Trommelshow mit einem Mix aus Hiphop, Samba, Funk und elektronischen Samples.
„Am morgigen Donnerstagabend haben wir unseren ersten Auftritt als Vorband von Jamaram im Bochumer Bahnhof Langendreer“, freut sich Schlagzeuger Benjamin Weu. Die sieben Wittener Jungs treiben ihre Rhythmen durchs Ohr direkt in die Tanzbeine.
Proben im Paul-Gerhardt-Haus
Die „Barulheiros“, das sind Bastian Nau, Joscha, Benne, Max Gehring, Jonas Weu, Janik Weu und Benjamin Weu. „Vier von uns stammen aus Stockum, darum proben wir auch immer im Paul-Gerhardt-Haus der evangelischen Kirchengemeinde Stockum“, sagt Jonas Weu. Probenräume zu bekommen, sei schließlich nicht einfach – besonders, wenn es laut werde. „Barulheiros“ ist portugiesisch und bedeutet nicht umsonst „Krachmacher“. Die Jungs spielen nur brasilianische Instrumente – Trommeln und ein „Berimbau“, ein kürbisähnliches Instrument, das ein wenig wie eine Gitarre klingt.
Seit 2008 musizieren die sieben Schlagzeuger, die sich von der Schule und vom Sport kennen. „In Zukunft gibt es bei den Barulheiros auch Gesang“, verspricht Bastian Nau. „Wir arbeiten gerade an einem Gesangsstück, es wird eine Ballade.“ Überhaupt sei jetzt alles neu – die Musik und das Design der Trommeln bis hin zu den Krawatten der Musiker. Eine DVD der Band ist außerdem in Arbeit und soll bis Jahresende fertig sein. Auch ein Album sei in Vorbereitung.
Bekannt ist ihr energiegeladener Sound von zahlreichen Liveauftritten. Mehr als 150 Shows spulten sie in Deutschland, Russland, Italien und in den Niederlanden ab. Auch bei „BO-Total“ begeisterten sie die Massen. Und 2015 sind die „Barulheiros“ sogar nach Brasilien eingeladen – ihr Talent hat sich offenbar herumgesprochen.
Angefangen hat ihre Karriere 1999 in der evangelischen Kirchengemeinde Stockum, als Pastor Gerwin Rooch eine Trommelgruppe für Kinder ins Leben rief. „Anfangs waren wir ein Haufen von etwa 30 Kindern, die Spaß hatten, diszipliniert Krach zu machen“, erinnert sich Jonas Weu (22). Ihren Bandnamen bekamen sie schon damals verpasst. 2008 formierten sich die sieben Musiker zu einer festen Jugendband. Gespielt werden nur Trommeln – die Timba, die Snare, die Alfaia und die Repi. Im Keller des Paul-Gerhardt-Hauses wird regelmäßig geprobt. Diesmal etwas ausgiebiger – schließlich stehen die Barulheiros am morgigen Donnerstag als Vorband im Kulturbahnhof Langendreer in Bochum auf der Bühne. „Wir wollen einfach nur Spaß haben, das Publikum mitreißen und feiern“, sind sie sich einig.