Durch die Lüfte fliegen, sich verbiegen, den Körper rhythmisch zur Musik bewegen — das ist die Welt von Felix Stemmer. Der 19-jährige Wittener ist Breakdancer und seit 2010 Tänzer bei Urbanatix, einer Akrobaten-Show aus Bochum. Er war schon immer der künstlerische Typ.
„Angefangen, mich fürs Tanzen zu begeistern, habe ich schon mit sechs Jahren. Damals war ich ein richtiger Fan von Michael Jackson. Seine Bewegungen bei den Shows und natürlich auch der Moonwalk haben mich total fasziniert. Das wollte ich dann auch!“ Etwas später seien dann die Flying Steps, eine Breakdance-Gruppe aus Berlin, bekannt geworden, von denen Felix auf Anhieb gefesselt war.
„Zwischendurch habe ich dann aber mal Pause gemacht, mich mit Freunden getroffen, was man eben so in dem Alter macht“, gibt er zu. Richtig eingestiegen ist er dann wieder mit 13 Jahren — und seitdem vom Tanzen auch nicht mehr wieder losgekommen.
Highlight ist sicherlich seine Teilnahme bei Urbanatix, zu der er aber rein zufällig gekommen ist: „Ein Kumpel hatte mir damals von der Show erzählt. Ich bin dann einfach mal zum Workshop gegangen, den übrigens ein Mitglied der Flying Steps geleitet hat. Da konnte ich dann zeigen, was ich drauf hab.“ Weil Felix überzeugen konnte, wurde er zum Training eingeladen und passte so gut in das Konzept, dass er angenommen wurde.
„Klar, wenn ich so darüber nachdenke, bin ich echt stolz, bei Urbanatix mitmachen zu dürfen“, sagt der Tänzer. „Es ist zwar auch stressig, weil wir viel trainieren, aber es lohnt sich.“ Und einen kleinen Nebenverdienst gibt es auch. Trotz der Shows, die während der Schulzeit stattfinden, will Felix die Schule nicht vernachlässigen.
Er ist in der 13. Klasse und steht kurz vor dem Abitur. Klar, dass der Breakdancer auch dort kreativ tätig ist: „Ich habe Kunst als Leistungskurs gewählt“, sagt er. Denn neben dem Tanzen begeistert ihn auch das Zeichnen. Und was kommt nach dem Abi?
„Ich will erst mal ein Jahr Pause machen und mich aufs Tanzen konzentrieren. Es ist mein Traum, mich damit zu finanzieren. Mit Sängern auf Tour gehen oder auch im Theater auftreten“, so der Schüler. Doch auch einen Plan B hat er parat: „Wenn das nicht klappen sollte, will ich im Design-Bereich arbeiten, Computer-Spiele designen oder so.“
Um aber seinen Traum zu verwirklichen, trainiert der Street-Artist fast jeden Tag und versucht, sich immer wieder neue Inspirationen zu holen und sich zu verbessern: „Man kann nie auslernen. Ich probiere immer Neues und gehe auch Risiken ein. Das muss man auch, sonst kommt man nicht weiter.“