Witten. .

Generationen von Wittenern haben seit 1972 auf dem liebevoll gepflegten Platz der Ardeyer Golfhütte die Schläger geschwungen.

Nun will Inhaber Jürgen Treiber schweren Herzens dicht machen, nachdem im Frühjahr seine Frau gestorben und er selbst auch nicht mehr fit ist. Am liebsten würde der 73-Jährige das Minigolfgelände an der Ardey-/Ecke Waldstraße an Häuslebauer verkaufen. Aber da macht ihm die Politik einen Strich durch die Rechnung.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umweltschutz (ASU) hatten sich bereits im Oktober 2011 insbesondere SPD und Grüne gegen eine Bebauung des fast 4000 Quadratmeter großen Geländes ausgesprochen. Treiber hält das schon deshalb für unlogisch, weil auf den angrenzenden Flächen des Parkplatzes an der Waldstraße und auf dem ehemaligen Sportplatz Häuser entstehen sollen. Außerdem erinnert er sich, dass auch in dem kleinen, etwa zwei Jahre alten Prospekt „Gemeinsam in Witten“, in dem für die inzwischen sanft entschlafene Baugruppe Waldstraße geworben wurde, auf seinem Minigolfplatz noch sechs Doppelhäuser längs der Ardeystraße eingezeichnet sind.

Doch Grünen-Fraktionschefin und ASU-Mitglied Birgit Legel-Wood hält dem entgegen: „Der Minigolfplatz ist als Freizeiteinrichtung unbedingt erhaltenswert. Grünfläche ist immer besser als bebaute Fläche.“ Sie sieht hinter Jürgen Treibers Wunsch, das Gelände als Bauland zu verkaufen, vor allem „kommerzielle Interessen“.

Dagegen hält es der 73-Jährige fast für utopisch, einen Nachfolger für seinen Minigolfplatz zu finden. Den biete ein Wittener Makler-Team seit einem halben Jahr in einem Internet-Film zum Verkauf oder zur Pacht an, „bisher ohne Resonanz“, so Treiber.

Er glaubt, dass die Politiker, die er in den letzten Jahren wiederholt angeschrieben und gesprochen hat, ihm nicht abnehmen würden, dass er seinen geliebten Platz tatsächlich aufgeben werde. „Aber spätestens Ende Oktober 2014 ist Schluss“, zementiert er das Datum.

1972 hatte der gebürtige Erfurter das Gelände an der Waldstraße gepachtet, 1998 dann von der Stadt für 23 000 D-Mark erworben. In diesem Vertrag sei festgelegt worden, dass bei einem späteren Verkauf des Geländes als Bauland der Wertsteigerungsbetrag zwischen ihm und der Stadt geteilt werde. Für Treiber ist das ein Hinweis darauf, dass die Stadt durchaus mit dem Gedanken spielte, das Minigolf-Areal könne irgendwann zu Bauland werden. Im Nachhinein sieht sich der 73-Jährige getäuscht: „Warum wird zunächst diese Perspektive in Aussicht gestellt, wenn die Politik sie dann abschmettert?“