Witten. . Die Stadt sieht in der Verlegung der Hardenstein-Gesamtschule von Herbede in die Innenstadt eine Option. Doch die Betroffenen wollen gar nicht weg aus dem Dorf.

Entschieden ist noch nichts, doch der Entwurf des Schulentwicklungsplans sorgt für Zündstoff, denn danach drohen Zusammenlegungen und Schulschließungen (wir berichteten). Ausgenommen vom Szenario sind wohl Grundschulen und Gymnasien. Allerdings könnte die Verlegung der stark renovierungsbedürftigen Hardenstein-Gesamtschule in Schulgebäude in der Innenstadt eine Lawine ins Rollen bringen.

Eine Lösung, die die Verwaltung bevorzuge, ist sich Schulleiter Erwin Eßmann sicher. „Eine Option“ nennt Beigeordneter Frank Schweppe die Verlegung „mit Blick auf weiter sinkende Schülerzahlen und den Gebäudezustand“. Mehr lässt er dazu nicht verlauten, obwohl die Verwaltung gerade dabei ist, eine entsprechende Vorlage zu erarbeiten. Sie soll den Fraktionen bald zugehen, damit sie in ihren Sitzungen am Mittwoch darüber beraten können. Denn bereits nach den Herbstferien, am 7. November, tagt der Jugendhilfe- und Schulausschuss. Und in der Ratssitzung am 25. November erwartet die Stadt konkrete Handlungsanweisungen zur Umsetzung der Pläne.

Auch die Schulen konnten Stellung beziehen. „Unsere Konferenz hat klar entschieden, dass wir am jetzigen Standort bleiben wollen“, sagt Eßmann, der darauf verweist, dass eine Standortschließung keineswegs die Schulschließung bedeute – eine Vorstellung, die schon durch manche Köpfe geistere.

Sollten die rund 1000 Gesamtschüler tatsächlich in die City umziehen, kämen für ihn nur zwei Standorte in Frage: die Overberg-Haupt- und die Otto-Schott-Realschule, die je 350 Schüler haben.

Frühestens 2017/18 rechnet Eßmann mit einer Verlegung. Dabei sei zu bedenken, was das für Herbede bedeutet. „Schließlich sind wir hier mit vielen Vereinen gut vernetzt.“ Auch die Anwohner hätten entschieden, dass die Hardensteiner ruhig bleiben sollen. „Und wenn wir weiter weg sind“, fragt sich Eßmann, „ob dann die Buchholzer noch zu uns kommen?“