Nach dem Telekom-Rückzug vom Juni werden zunächst Lösungen zur Versorgung der Unternehmen gesucht

Der Ausbau des Glasfasernetzes soll auch nach dem Ausstieg der Telekom weitergehen. Eine möglichst flächendeckende Versorgung der Bürger und der Wirtschaft mit dem schnellen Internet hat die SPD jüngst im Hauptausschuss gefordert: Dafür soll sich die Stadt mit ihren Töchtern, den Wohnungsunternehmen, der IHK und der Kreishandwerkerschaft in Verbindung setzen.

Über die Breitenversorgung werde man mit allen Anbietern sprechen, so die künftige Stadtmarketing-Chefin Inge Nowack, die dafür noch bei der städtischen Wirtschaftsförderung zuständig ist. Das gelte auch für die Telekom: Die hatte den Glasfaserausbau im Juli nach zehn Wochen gestoppt, offiziell wegen Streit über die Dicke der Frostschutzschicht im Bürgersteig – ihren Hauptkunden Deutsche Annington hatte sie zu diesem Zeitpunkt aber schon versorgt. Auch zum Kabelanbieter Unity Media wieder Kontakt aufnehmen, so Nowack. Auch dieser Anbieter sei natürlich auf Investitionen bedacht, die sich für ihn rechneten. „Wir müssen gucken, wie wir das sukzessive regeln.“ Auch unterhalb vom Glasfaserkabel bis ins Haus gebe es heute Möglichkeiten einer schnellen Datenkommunikation.

Bei der Versorgung der Unternehmen zeichnen sich Fortschritte schon eher ab. Auf Anfrage der Wirtschaftsförderung haben fünf Firmen aus dem Gewerbegebiet Westerweide Interesse am Glasfaser-Anschluss angemeldet. Auch an der Cörmannstraße und im Wullen soll die Nachfrage ermittelt werden. Hier soll die TMR (Telekommunikation Mittleres Ruhrgebiet) helfen, an der die Stadtwerke Witten 15 % halten. Sie verfügt über ein Glasfasernetz in Witten von 61 km Länge. Es dient in erster Linie zum Datentransfer zwischen Stadtwerke-Einrichtungen (u.a. Steuerung des Strom-, Gas- und Wassernetzes), aber auch die beiden Krankenhäuser und einige große Gewerbekunden sind daran bereits angeschlossen. Ein Anschluss des Bereichs Westerweide sei denkbar, so die Stadtwerke. Ein Glasfaserkabel, das vier große Übergabepunkte im Stadtgebiet verbindet, liegt schon in der Wittener Straße.