Witten. .

Ein Stück Berliner Mauer hat er auch im Gepäck: der Künstler Thierry Noir, dem die größte öffentliche Mauermalerei zu verdanken ist, ist zu Gast in der Boesner Galerie in der Gewerkenstraße. Am Samstag, 28. September, führt der Pop-Art-Künstler durch seine Ausstellung mit 44 Werken. Die Vernissage beginnt um 13.30 Uhr.

Im Rahmen der Wittennale unter dem Motto „Kunst setzt Zeichen“ stellt der gebürtige Franzose und Wahl-Berliner seine Arbeiten ganz ins Zeichen des Themas „Mit Verantwortung für die Zukunft“. Schon im letzten Jahr führte er in Kooperation mit Schülern des Albert-Martmöller-Gymnasiums ein Projekt zum Mauerfall durch. Die Werke sorgen auch jetzt noch an der Schule für Bewunderung. Noir sei es besonders wichtig, zum Dialog anzuregen, so der Initiator der Ausstellung, Detlef Mache. Der Vorstand der Bildungs & Kulturinitiative e.V. sieht die Ausstellung insbesondere als Vorspann für das 25-jährige Jubiläum des Mauerfalls im kommenden Jahr. Dazu sei bereits ein groß angelegtes Projekt geplant.

Illegale Aktionen gegen DDR-Grenzsoldaten

Aktuell freue er sich aber erst einmal auf eine offene Gesprächsrunde sowie die Vorstellung einiger Fotografien und Filmausschnitte bei Eröffnung der Ausstellung. Die Dokumentationen zeigen unter anderem illegale Aktionen, bei denen Thierry Noir und andere zeitgenössische Künstler gegen den Willen der DDR-Grenzsoldaten ihre Kunst an die Mauer brachten.

Dem Vater einer kleinen Tochter sei es darum gegangen, den Weg zum Kindergarten bunter zu gestalten und die Mauer zu entmythisieren. Damals musste es schnell gehen, heute malt er mit viel Bedacht. Doch auch auf Karton und Leinwand haben die Acrylbilder ihre Wirkung nicht verloren und strahlen eine leuchtende Farbigkeit aus. Am Bildrand oder auf den Rückseiten finden sich kurze Geschichten oder Gedanken des Malers in unterschiedlichen Sprachen.