Witten. . Vier Wittener sollen bei einer Partynacht ordentlich ausgeteilt haben und standen dafür vor Gericht.
Es war eine ausgelassene Nacht in der Bochumer Disco Prater, dann flogen urplötzlich die Fäuste. Mittendrin: Vier Wittener. Das Ergebnis: Beulen und blaue Flecken.
Die 21 bis 26 Jahre alten Männer saßen am Donnerstag auf der Anklagebank des Bochumer Jugendschöffengerichts. Sie hatten sich keine Verletzungen zugezogen, die blutigen Nasen hatten sich ihre „Gegner“ abgeholt, die wohl auch nicht ganz unbeteiligt an der Schlägerei waren. Am Ende wurde das Verfahren gegen das Quartett eingestellt. Einer muss zum Anti-Gewalt-Training.
Das Gericht konnte nicht mehr sicher feststellen, wessen Faust an diesem Abend wo gelandet war. Fest steht: Die Wittener Gruppe tanzte zusammen mit mehreren Männern aus Herne auf der Tanzfläche, bevor es dann wie aus dem Nichts zu einem Gerangel kam. Bei der Schubserei blieb es nicht, vor allem der 21-jährige „Haupttäter“ mischte mit und teilte kräftig aus.
Ja, er habe zugeschlagen, „aber für mich war es Notwehr“. Laut Anklage soll es sich um zwei Schläge gegen den Hinterkopf eines Mannes gehandelt haben. Er habe einem Freund helfen wollen, der seinerseits angegangen worden sei, rechtfertigte sich der Technische Zeichner. Als Auslöser der ganzen Auseinandersetzung machte er einen Lapsus beim Tanzen aus. „Ich bin einem Mädchen auf den Fuß getreten.“ Dann sei ihr Freund gekommen: groß und breit. Es folgte der schmerzhafte Teil des Abends. Wie und von wem ausgehend – unklar.
Die anderen drei Angeklagten sollen mehr oder weniger unbeteiligt gewesen sein, einer, ein 21-jähriger Azubi, gestand zumindest: „Ich will nicht bestreiten, dass ich jemanden angegangen haben könnte.“ Er weiß jetzt, „dass man den Konflikt sicher auch hätte anders lösen können“. Am Ende taten das die Türsteher. Der 21-Jährige hat für sich die Konsequenzen gezogen: „Das war das erste Mal in einer Disco für mich. Und bestimmt das letzte Mal.“