Witten.. Nach dem Einsatz eines SEK in Bommern sitzt ein 57-jähriger Wittener nun in der Psychiatrie. Der Mann war am Dienstag festgenommen worden, weil er seinen Vermieter mit einer Schusswaffe bedroht hat und angeblich das Haus sprengen wollte. Der Hausbesitzer strebt nun eine Räumungsklage an.
Der 57-jährige Mann hatte sich widerstandslos festnehmen lassen. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung sei keine Schusswaffe gefunden worden, teilt die Polizei mit. Sie kann auch nicht bestätigen, dass der Vermieter von dem 57-Jährigen mit einer Pistole bedroht wurde, was dieser jedoch gegenüber unserer Zeitung erneut versicherte. Außerdem soll der Täter gegenüber Polizisten erwähnt haben, dass er drei Waffen besitze.
Unter abenteuerlichen Umständen gelebt
Bei dem Mieter, der sich am Tattag im Heizungskeller des Mehrfamilienhauses an der Elberfelder Straße aufhielt, wo sich der Gashahn befindet, soll es sich um einen früheren Betreiber einer Trinkhalle handeln. Nach Auskunft des geschädigten Hausbesitzers Anthony Arndt ist der Mann vermutlich alkoholabhängig. „Er wohnte seit Jahren in dem Haus, schon bevor ich es 2005 in einer Zwangsversteigerung erwarb.“ Der Mann habe das Haus, in dem damals Strom und Wasser abgestellt waren, besetzt und hier unter abenteuerlichen Umständen gelebt.
Um die Zahlung der Miete habe es ständig Ärger gegeben, immer wieder liefen Mietrückstände auf. Daraufhin übergab ihm Anthony Arndt am Dienstag im Beisein eines Zeugen die Kündigung. Kurz darauf klopfte der Mieter an seine Tür und bedrohte ihn mit einem Revolver. „Er schrie: Ich jage das Haus in die Luft, wenn ich gekündigt werde“, berichtet Anthony Arndt. Er konnte fliehen und rief die Polizei.
"Ich habe Angst um mein Leben"
„Ich weiß nicht, was jetzt geschieht“, sagt Arndt besorgt. „Was ist, wenn der Mann entlassen wird und wieder vor der Tür steht? Es ist jedenfalls unerträglich für mich, mit so einem Menschen unter einem Dach zu leben. Ich habe Angst um mein Leben. Daher veranlasst meine Rechtsanwältin jetzt umgehend eine Räumungsklage.“
Vermutlich muss der Mann auch für die Kosten des Einsatzes von Polizei und Stadtwerken aufkommen, die sicherheitshalber das Gas in dem Haus und in der Nachbarschaft abgestellt hatten. Der Hauseigentümer hat Strafanzeige gegen den renitenten Mieter gestellt.