Witten.. Andacht zum Antikriegstag in der Johanniskirche
Während die Lage in Syrien Tag für Tag dramatischer wird, trafen sich gestern in der Johanniskirche Menschen unterschiedlichster politischer und religiöser Herkunft, um den Antikriegstag zu begehen.
Seit 1957 erinnert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) am 1. September an den Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939.
Der Antikriegstag 2013 sei „leider nicht nur ein Gedenktag, sondern auch ein Tag mit größter Aktualität“, sagte Pfarrerin Julia Holtz in ihrer Einführung. Die Geschehnisse in Syrien zeigten die „Sinnlosigkeit aller militärischen Konflikte, denn Sieger gibt es nie“.
Zum Gedenken zündeten sowohl Wittener Besucher, als auch Gäste aus Wittens Partnerstädten im hinteren Bereich der Kirche Kerzen an. Viele Menschen waren dem Aufruf der Veranstalter DGB, Wittener Friedensforum, Freundschaftsverein Tczew-Witten und attac gefolgt und nahmen an der Antikriegsandacht und dem Gang zum Mahnmal im Lutherpark teil.
Pfarrerin Julia Holtz zitierte biblische Geschichten, die Gott als einen Gott des Friedens charakterisieren und von „kampflosen Kämpfern“ berichten.
Dass den Teilnehmern des Antikriegstags das gewaltfreie und gleichberechtigte Miteinander aller Kulturen und Religionen ein besonderes Anliegen ist, bekräftigte auch die musikalische Gestaltung der Andacht.
Neben der Jugendband „One Day“ trat das Ensemble „Bosorg“, eine Gruppe iranischer und deutscher Musiker, auf. Als „Einer von 130 Nationen, die in Witten leben“, stellte sich der Iraner Mohssen Bosorgmehr vor. Sein Gesang auf Persisch, von den Instrumenten getragen und sich in Tempo und Lautstärke immer weiter steigernd, füllte die Kirche mit orientalischen Klängen und besaß eine Eindringlichkeit, die alle Anwesenden auch ohne Übersetzung tief berührte.