Minigolf – ein Zeitvertreib ohne viele Regeln für kleine Kinder? Von wegen! Um den Sieg ging es, als Susanne Schild und ich die Bahn testen. Und Regeln gibt es in diesem Sport mehr als man glaubt. „Das ist eine Miniatur-Bahn“, werden wir sofort belehrt. Diese zeichnet aus meiner Sicht vor allem aus, dass man sie nicht betreten darf. Für mich kein Problem – Kollegin Susanne hat da schon mehr zu kämpfen und trampelt auf den Bahnen rum, obwohl der Eternit-Belag platzen kann. Ohnehin: Ihr Selbstbewusstsein („Ich habe ja schon gespielt, als du noch in die Windeln gemacht hast“) wird von Bahn zu Bahn kleiner.

„Das ist doch totaler Murks“ kommentiert sie selber schon bei Hindernis drei und redet mit dem Ball – der dadurch auch nicht eher das Loch auf dem Gipfel des kleinen „Vulkans“ findet. Als auch noch der Bahnbesitzer mir echtes Minigolf-Gefühl attestiert, wird es langsam beängstigend: Susanne gibt Töne von sich wie Papagei Nico, der im Baum über der Anlage sitzt.

Während in Susannes Spalte auf dem kleinen Zettel viele hohe Zahlen aufgeschrieben werden, genieße ich den „Bayern-Dusel“ der Minigolfer: Nach eigentlich schon abgeschriebenen Schlägen kullert der Ball noch ins Loch. Eine Eins auf dem Zettel! Aber es ist auch nicht so, als wäre ich der Super-Golfer. An dem Bahnrekord (18 Schläge auf 18 Bahnen) schramme ich mit meinen 55 Versuchen knapp vorbei. Über zwei Schanzen in einem Sandbunker soll der Ball landen – geht nicht. Aber erfreulicherweise gelingt es Susanne auch nicht, und ich siege am Ende dank jugendlicher Frische. „Nicht auf die Bahn treten“, rügt sie da Besitzer Jürgen Treiber bei der letzten Bahn schon wieder. Da fällt mir nur noch lachend ein: „Och Sushi...“