Witten. . Mit der Vielseitigkeit Deutschlands punktet der Freundeskreis der Israelfahrer, der regelmäßig Jugendliche und Erwachsene auf Reisen schickt.

Den Alltag in Witten erlebten 16 Jugendliche aus der israelischen Partnerstadt Lev Hasharon in den letzten beiden Wochen. Am Samstag feierten sie zusammen mit ihren Gastfamilien den Abschiedsabend am Schleusenwärterhäuschen. Für die 17 bis 18 Jahre alten Mädchen und Jungen standen auch zahlreiche Ausflüge auf dem Programm.

So unternahm die Gruppe eine Rundfahrt nach Berlin und Hamburg und erkundete bei einem dreistündigen Spaziergang das Weltkulturerbe Wattenmeer in Dornumersiel. „Diese Wanderung bis Baltrum war einer der Höhepunkte“, berichtet Brigitte Obenaus, Vorsitzende des Freundeskreises der Israelfahrer, der seit 40 Jahren den Jugendaustausch mit Israel durchführt.

„Eine erste Gruppe reiste bereits 1966 mit 30 Teilnehmern nach Israel“, erinnert sich der langjährige Vorsitzende des Freundeskreises, Karlheinz Dressel, an die Anfänge. „Das waren vor allem Lehrer und Jugendgruppenleiter aus Verbänden“, weiß er. Dieser erste Austausch war ein voller Erfolg und motivierte dazu, weiterzumachen.

„Damals gab es einen Beschluss der Knesset, des israelischen Parlaments, keinen Jugendaustausch mit Deutschland durchzuführen. Diesen Beschluss haben wir unterlaufen, und das war gut so“, betont Karlheinz Dressel. Von Anfang an stand im Vordergrund, den Alltag kennen zu lernen. Somit wurden und werden die Teilnehmer des Jugendaustauschs in Gastfamilien untergebracht.

Inzwischen gehört nicht nur ein regelmäßiger Jugendaustausch, sondern auch ein Bürgeraustausch für Erwachsene zum Programm. So erwartet der Freundeskreis der Israelfahrer im August eine Gruppe älterer Bürger. Auch hier gilt, wie bei den Jugendlichen, dass alle Teilnehmer in Gastfamilien untergebracht sind.

„Wir als Gasteltern haben nur positive Erfahrungen gemacht“, erzählt Christian Fischer, dessen Sohn David letztes Jahr in Wittens Partnerstadt war. Er könne jedem nur raten, sich am Austausch zu beteiligen. „Die Jugendlichen selbst haben bei ihrem Aufenthalt viele Eindrücke von der Vielseitigkeit Deutschlands erhalten“, erläutern Brigitte Obenaus und Jugendsprecherin Anja Keßler, Lehrerin an der Otto-Schott-Realschule.

Jeder Jugendliche, der teilnimmt, leistet einen Kostenbeitrag von 150 Euro, weitere Unterstützung kommt aus Bundes-, Landes- und städtischen Mitteln sowie von Sponsoren. Ein Engagement, dass sich lohnt: „Es war wundervoll. Ich habe nicht nur neue Freunde gefunden, sondern Freunde fürs Leben“, schwärmt der 17-jährige Tomer. „Ich liebe Deutschland – herrliche Landschaften und überall ist es grün. Und das Bier schmeckt fantastisch!“