Die Rüsbergstraße vom Hammertal hoch in Richtung Kämpen, vorbei am Kinderwohnheim, unter der Brücke der A 43 hindurch: Diesen Weg muss Christian Marks an jenem verhängnisvollen Morgen, an dem dichter Nebel herrschte, genommen haben. Zu Fuß war der 20-Jährige von einer Halloween-Party auf der Burg Blankenstein nach Hause unterwegs. Nur wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt überrollt ihn ein Pkw. Um 4.25 Uhr stirbt der junge Mann.
An der Unfallstelle an der rechten Straßenseite erinnern bis heute Holzkreuze an Christian. Kerzen, Blumen, ein Teddy, ein Schalke-Schal – Familie und Freunde bringen dort regelmäßig etwas vorbei. „Ich habe mit dem Bauern gesprochen, dem das Gelände gehört. Die Gedenkstelle darf dort bleiben, bis der Täter gefunden ist“, sagt Astrid Marks. „Ich möchte nicht, dass der denkt, die Sache ist vergessen.“
Sie fühle sich immer ganz schrecklich, wenn sie dort vorbeifahre. „Der Tod gehörte bis zu jenem Tag nicht zu meinem Leben“, sagt die Mutter. Jetzt besucht sie zweimal pro Woche das Grab ihres Sohnes auf dem Buchholzer Friedhof. Und sonntags ist der Gang dorthin längst Pflicht für die Eltern.
Dass die Unfallflucht jetzt noch einmal Thema in der Öffentlichkeit wird, macht Astrid Marks Mut. Sie hat es so gewollt, auch wenn fast überwunden geglaubte Gefühle erneut aufbrechen, sie jede Sekunde des schrecklichen Morgens noch einmal erlebt. Doch sie ist sich sicher, dass der erneute Appell an Zeugen, sich zu melden, Erfolg haben wird.
Die Ermittler aus dem Verkehrskommissariat der Polizei Bochum gehen weiterhin jedem Hinweis nach. Die Bochumer Staatsanwaltschaft hatte bereits nach dem Unglück eine Belohnung in Höhe von 1500 Euro ausgesetzt. Diese Summe haben Christians Eltern nun auf insgesamt 5000 Euro erhöht. Hinweise nimmt die Polizei Bochum unter 209-5205, die Polizei in Witten unter 209-3821, aber auch jede andere Polizeidienststelle entgegen.