Zur Rollenden Redaktion kamen viele Bommeraner. Diskutiert wurde nicht nur übers Einkaufen, sondern auch über Treffpunkte und möglichen Leerstand.

Verkehr, Einkaufsmöglichkeiten und eine Stadtteilmitte zum Verweilen und Feste feiern – das sind Themen, die Bommeraner bewegen: Mehr als 50 Bürger des grünen Stadtteils fanden den Weg zur Rollenden Redaktion. „Bommern wartet darauf, dass sich etwas tut“, sagt Klaus Wiegand, SPD-Ratsmitglied und Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins.

Stein für Stein wächst die Neue Mitte am Bommerfelder Ring. Nötig seien der größere Edeka und Aldi, da sind sich fast alle einig. „Für das, was die Leute wollen, ist der jetzige Markt zu klein“, sagt Edeka-Betreiber Ralf Schwalemeyer. Viele Bommeraner fahren heute für den Großeinkauf in die Stadt.

Doch sind zwei Lebensmittelgeschäfte das, was man sich unter einem Ortskern vorstellt? „Nein, da wird nur sonntags Platz sein, da kann gar nichts stattfinden. Das ist für mich keine Mitte“, meint Inge Kogelheide (75). Einen „ästhetischen Anblick“ stellt sich Werner Kletzing anders vor. „Schon als der alte Stahlhammer verlegt wurde, hat das mit der Mitte ja nicht geklappt“, blickt Rolf Hoffmann vom gleichnamigen Haushaltswarengeschäft resigniert zurück. Damals sollte sie am unteren Bodenborn entstehen.

Von künftigen Sonderveranstaltungen spricht Ralf Schwalemeyer. Auch die Außenterrasse der Bäckerei könne zum Treffpunkt werden. „Wir planen ein Ortsfest für den Sommer 2014 auf dem Parkplatz“, kündigt für den Heimatverein Bommern Vize-Vorsitzender (und CDU-Ratsherr) Simon Nowack an. Bei diesem Fest sollen alle örtlichen Vereine mitmachen.

Die „eine Mitte“ von Bommern gibt es noch nicht, aber Treffpunkte. „Die Holzofen-Bäckerei ist einer“, weiß Pfarrer Jürgen Krüger. Ein Geheimtipp ist auch der Donnerstagabend beim TuS Bommern – wenn die Wirtin der ehemaligen Gaststätte Haus Wand ausschenkt. Beim TuS pulsiert mit 1500 Mitgliedern ohnehin das Leben. „Und wird dürften ja sogar noch aufstocken, vielleicht bekommen wir eines Tages ein eigenes Fitnesscenter“, schildert Lena Sonnenschein vom TuS Zukunftspläne.

„Die Neue Mitte soll laut den offiziellen Plänen Bommerns Rückgrat – den Bodenborn – stärken. Aber kann Sie ihm nicht auch das Rückgrat brechen?“, will Moderator Johannes Kopps wissen. Denn Parkplatzprobleme am alten Edeka sind das eine – Leerstand will keiner. „Schade, dass die alte Mitte bei der Planung vergessen wurde – in sechs Jahren wird es hier unten noch unschöner sein“, prognostiziert Michael Trubitz (38). Für das alte Edeka-Gebäude gibt es noch keinen Nachnutzer. Auch für Aldi ist ein solcher noch nicht bekannt.