Witten. . Stadt und Telekom werden sich nicht einig über den Standard, nach dem die Straßen und Wege nach dem Einziehen der Glasfaserleitungen wiederhergestellt werden müssen. Jetzt ziehen beide die Reißleine.
„Das Glasfasernetz kommt nach Witten“, diese Vision hatten Telekom und die Stadt Witten noch bis vor wenigen Wochen, nachdem der Rat der Stadt im September 2012 seine Zustimmung zum Zukunftsprojekt der Telekom gegeben hatte. Jetzt stellen die Telekom und die Stadt Witten in einer gemeinsam verfassten Pressemitteilung vom Donnerstagabed mit: „Das Glasfasernetz wird leider nicht nach Witten kommen.“
Hintergrund sind laut der Presseerklärung nachträgliche und unvorhergesehene Fragestellungen bezüglich der Wiederherstellung der Kabelgräben. Strittige Punkte: Wenn die Telekom für die Leitungsverlegung Verkehrsflächen aufgräbt, wie sind diese öffentlichen Flächen wiederherzustellen? Wie stark muss der Oberbau sein? Wie viel Schotter (Frostschutz) muss eingebaut werden? Hier gelten für die Telekom und die Stadt Witten dieselben Regelungen, diese werden aber unterschiedlich ausgelegt.
Mit den unterschiedlichen Vorstellungen zur Wiederherstellung des Aufbruchs sind für die Telekom, die auf Grundlage der Regelungen des Telekommunikationsgesetzes (TKG §68, §71) die Projektkosten kalkuliert hat, Mehrkosten für Material und Arbeitszeit verbunden. „Damit“, so Reinhard Rohleder, Regional Manager Glasfaser-Ausbau Witten, „ist die Wirtschaftlichkeit für uns nicht mehr gegeben“. Bedauerlich findet das auch die Stadt Witten, die ihrerseits auf der Grundlage der bundesweiten „Richtlinie für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO)“ agiert und diese bei allen städtischen Genehmigungen für bauliche Maßnahmen im öffentlichen Verkehrsraum zur Anwendung bringt.
„Auch wenn wir das Projekt nicht zu Ende führen können, danken wir den Kunden, die Vorverträge unterschrieben haben, für ihr Vertrauen“, unterstreicht Rohleder. Gebäude die bereits ausgebaut wurden, werden auch an das neue Netz angeschlossen. Sämtliche Kunden werden von der Telekom über ihren Status in einem Schreiben informiert werden.