Witten. . Postfilialbetreiber fiel auf Betrüger herein - sie zwangen ihn Angeblich, die Tresore, seiner Geschäfte zu leeren.

Im April 2013 berichtete die Hagener Polizei über einen brutalen Überfall auf einen Hagener Geschäftsmann.

Der 48-Jährige war zu diesem Zeitpunkt Betreiber mehrerer Postfilialen, auch an der Stockumer Straße in Witten. Nach seinen Angaben war er am Abend des 14. April in Hagen von Unbekannten mit einer Waffe bedroht und gezwungen worden, in ein Fahrzeug einzusteigen.

Anschließend fuhren die Räuber mit ihrem Opfer zu seinen Postfilialen, wo er angeblich die Tresore öffnen musste, um den Tätern Bargeld zu geben. Schließlich ließen sie ihn mit auf dem Rücken gefesselten Händen in der Nähe von Hemer an einem Straßenrand zurück. Dort fand ihn ein Busfahrer, der die Polizei benachrichtigte.

Bereits wenige Tage nach dem Vorfall hegten die Beamten einer Ermittlungskommission Zweifel an den Darstellungen des 47-Jährigen. In einer seiner Vernehmungen räumte er schließlich ein, die Tat vorgetäuscht zu haben. Als Grund gab er an, dass er drei Betrügern auf den Leim gegangen war.

Diese hätten ihm zunächst mit Hilfe eines 100-Euroscheins vorgetäuscht, dass sie mit dem sogenannten „Wash-Wash-Trick“ Geld beschaffen könnten. Nachdem der erste Versuch geklappt hatte, war der Geschäftsmann auf den Geschmack gekommen. Damit sich die Geschichte lohnt, entnahm er aus den Tresoren seiner Geschäfte Bargeld in Höhe von mehreren zehntausend Euro und übergab die Banknoten an seine „Geschäftspartner“. Diese entfernten sich, um die Aktion in Ruhe abwickeln zu können und - verschwanden mit unbekanntem Ziel.

Der geprellte Unternehmer musste inzwischen alle seine Filialen schließen. Auf ihn wartet nun ein Verfahren wegen versuchten Betruges und Vortäuschen einer Straftat.