Witten. . Gartenstadt Crengeldanz feiert 100-jähriges Bestehen auf der Schottstraße. Fest mit Livemusik, Vorführungen der Feuerwehr und Flohmarkt lockt Besucher.
Mit einem bunten Straßenfest feierte die Gartenstadt Crengeldanz am Wochenende in der Schottstraße ihr 100-jähriges Bestehen. „Ich bin im Haus gegenüber geboren und fühle mich hier sehr wohl“, erzählt Karl-Georg Kogelheide. Der Rentner, den hier alle den „Bürgermeister“ nennen, lebt seit 1972 in der Schottstraße. Die schönen, unter Denkmalschutz stehenden Häuser sind inzwischen alle renoviert und haben moderne Bäder und Heizungen. Die letzten Häuser erhalten neue Fenster.
Die Siedlung entstand zwischen 1912 und 1914 nach einem Architektenwettbewerb. Die schieferverkleideten Häuser mit den grünen Fensterläden sind wahre Schmuckstücke. In den 1920-er Jahren wohnten hier nur Straßenbahner, schließlich befand sich das Depot am Crengeldanz. Später wurde die Siedlung von der Wohnungsgenossenschaft Witten Süd verwaltet, die alle Häuser in den 1980-er Jahren kaufte.
Anfangs hatten die 50 bis 100 Quadratmeter großen Wohnungen keine Duschen und nur Kohleöfen. Damals renovierte jeder wie er wollte. Dann ließ die Wohnungsgenossenschaft die Häuser auf Vordermann bringen. „Nach der Renovierung stiegen die Mieten auf 600 bis 800 Euro“, weiß Karl-Georg Kogelheide. „Ich zahle immer noch 300 Euro - schließlich habe ich alles fachgerecht selbst renoviert.“
Gefeiert wurde der runde Geburtstag der Siedlung auf dem gepflasterten „Dorfplatz“ - mit Livemusik auf der Bühne, mit einem Kunst- und Flohmarkt, mit Action an der Feuerwehrspritze durch die Freiwillige Feuerwehr Heven, mit Spiel und Spaß für die Kinder und der Comedyshow „Hasenstall“. Am Sonntag klang das Fest mit Anekdoten von Pastor Christian Uhlstein und einem Kickerturnier aus.
Ein Ensemble von 38 Häusern
Die Gartenstadt Crengeldanz entstand nach den Entwürfen des damaligen Leiters des Hochbauamtes der Stadt, Architekt Banz. Es ist ein geschlossenes Ensemble von 38 vollverschieferten Häusern im bergischen Stil, mit weißen Fensterrahmen und gründen Blendläden. Jedes Haus hat einen angrenzenden großen Garten.
„Ich selber bin auch hier geboren und hab die 80 nun erreicht“, dichtete Bewohnerin Anneliese Röhr zum Festtag. „Der Garten, der war unser Leben. Mit Obst, Gemüse und Kartoffeln konnten wir dann lecker kochen. Doch auch die Tiere nicht vergessen, mit Huhn, Gans und Schwein war alles immer mit dabei“, erinnerte sie sich.
Der dorfartige Charakter wird geprägt durch einen zentralen, mit Bäumen bepflanzten „Dorfplatz“, um den herum die Ein- und Zweifamilienhäuser arrangiert sind.
Seit 1989 steht diese wunderschöne Arbeiterwohnsiedlung unter Denkmalschutz.