Nach dem WAZ-Bericht hat die Wittener Olmstedt-Stiftung der 12-jährigen Annalena schnelle Hilfe versprochen und will die Fahrtkosten des schwerbehinderten Mädchens zu ihrer neuen Schule bis zu den Ferien übernehmen.
Nach unserem Bericht über die 12-jährige Annalena und den Streit um die Fahrtkosten zu ihrer neuen Schule hat die Wittener Olmstedt-Stiftung schnelle und unbürokratische Hilfe versprochen. „Wir übernehmen mindestens bis zu den Sommerferien die Taxikosten in Höhe von 18 Euro pro Tag“, sagt Mechthild Nolte von der Stiftung. Danach müsse die Rechtslage geklärt werden. „Wenn die Stadt in der Pflicht ist, sind wir natürlich raus“, so Nolte weiter.
Das schwerbehinderte Mädchen besuchte bis zuletzt die Förderschule am Haus Langendreer in Bochum und hospitiert derzeit an der Wittener Freiligrathschule, wo sie dauerhaft bleiben will. Weil es an der städtischen Schule aber keinen Fahrdienst gibt und Annalena nicht mit dem Bus fahren kann, ist ein Streit darüber entbrannt, wer für die Fahrtkosten der 12-Jährigen aufkommt.
Kasse verweist auf Leistungskatalog
Ihre Krankenkasse, die BKK vor Ort, bezahlt zwar den Pflegedienst, der Annalena während des Unterrichts betreut und ihren Blutzuckerspiegel überwacht, sie will aber nicht für den Transport aufkommen. Das sei nicht Teil des gesetzlichen Leistungskatalogs, erklärte ein Sprecher.
Die Stadt als Schulträger sieht sich zwar nicht in der Pflicht, die Fahrtkosten zu übernehmen, hat aber ebenfalls Unterstützung signalisiert. Eine endgültige Entscheidung könne aber erst getroffen werden, wenn ein ärztliches Attest vorliegt und vom Gesundheitsamt genehmigt wurde, dass Annalena nicht alleine den öffentlichen Nahverkehr benutzen kann. Das kann aber noch dauern. Unabhängig davon müsse die schwierige Rechtslage so schnell wie möglich auf Landesebene geklärt werden, fordert Jugendamtsleiterin Jutta Schmidt.
Stiftung hilft behinderten Kindern
Die Olmstedt-Stiftung unterstützt Kinder mit geistiger und geistig-körperlicher Behinderung und deren Familien in Witten und Umgebung finanziell. Das kinderlose Ehepaar Andreas und Emilie Olmstedt betrieb in Witten einen Lebensmittelgroßhandel und setzte sich schon zu Lebzeiten für benachteiligte Kinder ein. Nach dem Tod der Eheleute wurde die Stiftung im Sommer 1999 nach ihrem Wunsch gegründet. Spendenkonto: 621 717 100, BLZ 430 601 29, Volksbank Bochum Witten eG.