Witten. . Knapp eine Woche nach dem Unwetter kämpfen noch immer viele Wittener mit den Folgen des heftigen Regens. Gute Gelegenheit, den Keller zu entmüllen.

Die Zerstörungen durch den Starkregen von letzten Donnerstag beschäftigen die Betroffenen noch immer - auch wenn Wasser und Schlamm häufig längst weggewischt sind. Mehrere Betroffene meldeten sich in der Redaktion.

Rabatt nach Flutschäden

Herrn S. (Name der Redaktion bekannt) lief der Keller seines Hauses Im Esch voll. Die braune Suppe flutete auch die Waschmaschine, die daraufhin kaputt ging. Familie S. möchte sich eine neue kaufen - und einen Rabatt nutzen, den viele Hersteller anbieten: Nach einem Flutschaden gibt es zehn Prozent Nachlass bei einem Neukauf. Dazu müsse die Stadt offiziell bestätigen, dass das Unwetter tatsächlich stattgefunden hat. Kann die Behörde das?

Nein. Solange kein kommunales Versäumnis vorliegt (etwa beim Überlaufen eines Kanals), ist die Kommune nicht zuständig, erklärt Stadtsprecherin Lena Kücük. „Selbst wenn es nachvollziehbar ist: Wir können nicht überprüfen, ob die Waschmaschine wirklich im Keller stand, und können so etwas darum nicht amtlich beglaubigen.“ Ihr Tipp: Oftmals reicht es, einen Pressebericht von jenem Datum einzuschicken oder sich ein Dokument beim Deutschen Wetterdienst zu besorgen.

Verstopfter Abfluss

Aber hier könnte ein kommunales Versäumnis vorliegen: Roland Deckenhoff aus der Stockumer Mühlenstraße macht ESW und Verwaltung Vorwürfe. Die Regenauffangbecken hinter seinem Grundstück liefen über und überschwemmten seinen Garten. Gleichzeitig kamen Hinterlassenschaften wie Toilettenpapier oder Damenbinden mit, denn in dem Regenauffangbecken verläuft ein offener Abwasserkanal. Deckenhoffs Vorwurf: Stadt und ESW kämen der Sorgfaltspflicht nicht nach, denn erst vor kurzem wurden die Grasflächen rund um die Becken geschnitten, das Gras jedoch nicht abtransportiert. Es verstopfte dann die Abflüsse. Und das Wasser suchte sich den Weg über sein Grundstück.

Dank an ein helfendes Paar

Eine nette Anekdote schreibt uns Monika Landers, die an jenem berühmten Regen-Donnerstag mit ihrer 90-jährigen Mutter an der Ruhr spazierte. Am Schleusenwärterhäuschen brach das Unwetter los, die Damen flüchteten sich in ein Zelt. „Doch gut fühlten wir uns nicht“, schreibt Monika Landers, angesichts von Regen, Hagel, Sturm. Es half das Ehepaar Klemz aus der Marienstraße, dass eine beschwerliche Autofahrt auf sich nahm und die Damen zurück nach Bommern chauffierte.

Monika Landers: „Ich danke dem Ehepaar Klemz für ihre Hilfsbereitschaft und die Erfahrung, dass es ganz tolle Menschen in unserer Welt gibt.“