Witten. . Drei Spielorte in der Ruhrstadt machen am 6. Juli mit bei der revierweiten Extraschicht.

Wenn das Ruhrgebiet am Samstag, 6. Juli, wieder eine „Extraschicht“ fährt, ist auch Witten erneut mit von der Partie. An drei Orten in der Stadt geht die lange Nacht der Industriekultur über die Bühne: Zeche Theresia, Zeche Nachtigall und Haus Witten bieten Kultur und Unterhaltung satt.

„Bei der Extraschicht zeigen wir das Alleinstellungsmerkmal der Region“, erklärt Jessica Lehmann von der Ruhr Tourismus GmbH, die das Großereignis organisiert. Sie meint die eindrucksvollen Monumente der Industriekultur, die eine eigene Geschichte haben und gleichzeitig Spielort sind.

Wenn gegen 17.30 Uhr an jenem Abend der erste Shuttle-Bus den Parkplatz an der Nachtigallstraße anfährt, wird Hannsjörg Frank von der Arbeitsgemeinschaft Mutten-thalbahn wieder ins Rotieren geraten. „Am Anfang ist meist der größte Ansturm“, erinnert sich Frank an die vergangenen Jahre. Da sei es schon mal vorgekommen, dass der Bus so voll war, dass Leute auf dem Parkplatz zurückbleiben mussten. Deshalb fährt der jetzt statt im 40-, im 30-Minuten-Takt.

Im Gruben- und Feldbahnmuseum können Besucher dann nicht nur historische Schienenfahrzeuge bestaunen – „im Hof gibt’s außerdem ein kleines Musikprogramm, ein Wittener Gastronom bietet handliche Kleinigkeiten an, die Caféteria ist geöffnet und vielleicht kriegen wir auch noch eine farbige Beleuchtung hin“, zählt Frank auf.

Das „kleine Musikprogramm“ besteht aus immerhin acht Bands, die Rüdiger Dehnhardt vom Musikertreff Ruhr zusammengetrommelt hat. Weil die Extraschicht in ihrem 13. Jahr vor allem jungen Künstlern ein Forum bieten möchte, ist auf Zeche Theresia ab 18 Uhr mit der „Brasselbande“ erst mal die Jugend am Start: Etwa 20 Musikschüler legen sich dann mit ihren Blechblasinstrumenten ins Zeug. Danach gibt’s von allem etwas, afrikanische Rhythmen ebenso wie Blues.

Wer einmal im Muttental ist, für den ist der Weg weiter zur Zeche Nachtigall ein Muss. Hier bietet Museums-Chef Michael Peters neben den Standards (Führung durchs Besucherbergwerk, Kunstschmieden) eine lang Nacht der Geokultur. Besucher können sich über den Aufbau der Böden informieren, Mineralwasser verkosten, Sandbilder gestalten, nach Fossilien suchen oder durch den Sandsteinbruch wandern. Musikalisch lockt was ganz Besonderes: „Seit Jahren wünsche ich mir, dass hier mal Alphörner auftauchen“, sagt Peters. Jetzt ist es soweit: „Alphorn Virtuos“ heißt die „witzige Truppe“, die für heftigen Widerhall im Tal sorgen soll.

Zum zweiten Mal ist Haus Witten Spielort der Extraschicht. Rund 600 Gäste waren letztes Jahr dabei. Wer jetzt kommt, der kann in Ruhe jede Menge Jazz genießen: Sechs ganz unterschiedliche Bands sorgen für ein entspanntes Hörerlebnis.