Der Saalbau ist bis auf den letzten Platz besetzt. Für wen sich die Zuschauer so zahlreich eingefunden haben? Für den Wittener Männerchor „Lyra“, der sein Frühjahrskonzert gab. Von Klassikern der Romantik wie Strauss und Schubert bis hin zu Schlagern von Peter Maffay und Udo Jürgens – das Repertoire der etwa 80 Sänger war - wie der einmal - äußerst umfangreich.

Mit einem klangvollen „Glückauf“ begrüßten die Herren in schmucken Anzügen das Publikum – das Stück „Chor der Knappen“ von Gus Anton sorgte schon mal für einen launigen Start in den Abend. Die erste Hälfte war dann weiteren Werken der Epoche der Romantik gewidmet.

Aber nicht nur das bunte Programm hielt das Publikum bei guter Laune. Auch die humorvolle Moderation des Chorleiters Stefan Lex trug dazu bei. So appellierte er unter großem Gelächter der Zuschauer an die Männer im Saal: „Wenn Sie Spaß am Singen und eine Frau haben, die Ihnen nicht allzu viel Hausarbeit aufbürdet, schauen Sie doch mal bei einer Probe von uns vorbei.“

Vor allem aber überzeugte Lex mit seiner gesanglichen Leistung. Bei einem Stück aus dem „Phantom der Oper“ berührt sein vibrierender Tenor das Publikum so sehr, dass das Solo mit ihrem tosenden Applaus schloss. Schade eigentlich, dass am Sonntag nur wenige Soli aus den Reihen der Sänger auf dem Programm der Lyra standen. Das gesangliche Potenzial dazu haben die Herren allemal.

Für die Instrumentalisten gab es dagegen mehrere Soli. Sigrid Althoff (Klavier) und das Westfälische Hornquartett begleiteten nicht nur abwechselnd die Stücke des beliebten Gesangsvereins, sondern überzeugten das Publikum auch im Alleingang: mit der traditionellen Melodie „Jada“ der Bläser ebenso wie mit der Interpretation der Pianistin von Yirumas „The river flows in you“.

Wie immer ließen die Zuschauer die Herren nicht ohne mehrere Zugaben von der Bühne. Viel Anerkennung erntete Lex’ Entscheidung, als goldenen Schluss die deutsche Nationalhymne zu singen. Geschlossen standen die Reihen auf und stimmten beherzt in den Gesang der Männer mit ein.