Polizei und Kreisverwaltung haben bei Sperrmüllaktionen Kontrollen durchgeführt - die Anwohner waren ihnen dankbar. Manche Müll-Verwerter waren sogar mit Lastwagen aus Polen angerückt.
„Kommen Sie wieder. Ihre Kontrollen hatten im letzten Jahr dazu beigetragen, dass es vor unseren Häusern deutlich ruhiger zuging. Jetzt ist es wieder lauter geworden, viele Sammler sind wieder da.“ Mit dieser Bitte haben sich in den vergangenen Wochen wiederholt Bürger an die Kreisverwaltung gewandt. Denn bei Sperrmüll-Aktionen sind Fahrzeuge teilweise im Minutentakt in den Straßen unterwegs, die Insassen halten bis zum frühen Morgen Ausschau nach Verwertbarem.
„Für viele der Sammler, die mit ihren Transportern aus Wuppertal und Dortmund, aber auch aus Polen anrollen, war es tatsächlich ein Déjà-vu mit uns“, berichtet Elisabeth Henne, Abfallfachfrau der Kreisverwaltung. „Allerdings interessierten sich auch Fußgänger, ausgestattet mit Rucksäcken, für das, was an der Straße stand.“
Profis wie Amateure, die Hand an den Sperrmüll legten, durften sich dann von Polizei und Kreisverwaltung zumindest anhören, dass das Durchsuchen und Mitnehmen des Abfalls verboten sei. „Wir haben aber auch Platzverweise ausgesprochen und Bußgeldverfahren eingeleitet“, berichtet Henne.
Bürger müssen mithelfen
Um am Ende erfolgreich zu sein, müssen laut Henne aber auch die Bürger mitarbeiten. Nicht alles, was man gesehen habe, könne als Sperrmüll durchgehen, vieles werde von Passanten vielmehr verständlicherweise als Einladung verstanden, ihr Warenlager für den nächsten Flohmarkt aufzufüllen. Henne: „Dann wird gesucht und gewühlt, und auf dem Bürgersteig sieht es im Anschluss aus wie beim Hempels unterm Sofa“.
Ebenso bemerkenswert: Ganz bewusst setzt die eine oder der andere auf die Sammler und ihr Mitnahmeverhalten. Ein Beispiel: Beobachtet wurde ein Mann, der einen Staubsauger vor die Tür stellte. Den Hinweis, Elektrogeräte gehörten nicht zum Sperrmüll, konterte er locker mit der Aussage: „Das weiß ich, aber der wird heute Nacht sowieso mitgenommen.“