Witten. .

Es ist der Tag der „schnellschließenden“ offenen Tür: Besucher, die sich am Samstag (25.5.) die neue Biogasanlage im Bebbelsdorf ansahen, bestaunten die Technik, die dafür sorgen soll, dass der Geruch des Mülls nicht nach außen dringen kann.

„Wenn der Wind ganz stark ist und die Tür geöffnet wird, bekommt man mal eine Nase mit.“ Die Dame Mitte 50 steht neben der großen Halle, in der die Bioabfälle fermentiert werden, also in geschlossen Hallen vergären. „Mehr als ein Kuhstall oder ein Komposthaufen stinkt das auch nicht“, meint sie. In der Zeitung hatte sie von den Sorgen der Anwohner gelesen, die bei einem Infoabend im letzten Jahr vor allem eine starke Geruchsbelästigung befürchtet hätten. „Jetzt wollte ich mir mal ein eigenes Bild von der Anlage machen.“

Maschinist Stefan Kleine-Herzbruch führt die Besucher in Gruppen durch die Anlage. Auf Wunsch und Nachfrage hin erklärt er haarklein die Arbeitsabläufe und den Fermentierungsprozess. Zwei bis drei Wochen wird der Müll jeweils vergärt. Die entstehenden Gase setzt man dann im Blockheizkraftwerk zur Stromerzeugung ein.

„Es ist alles sehr sauber und ordentlich hier“, beschreibt Besucher Bodo Klausewitz (50) seinen ersten Eindruck. „Dass es kaum nach Müll riecht, wundert mich nicht: Solche Anlagen sind ja immer geschlossene Einheiten.“ Unterdruck und Gebläsevorrichtungen sollen den Austritt des Müllgeruchs verhindern.

Wer sich aber auf die Tour begibt, lernt auch die unschönen Gerüche und die Hitze hinter den Kulissen kennen. 55 Grad Arbeitstemperatur herrscht in dem Raum, in dem der Müll über ein Förderband transportiert wird. Nach wenigen Minuten haben die Besucher Schweißperlen auf der Stirn. Der Geruch des Bioabfalls nistet sich tief in der Kleidung ein. „Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran. So schlimm, dass man hinten rüberfällt, ist es nicht“, sagt der Führer. Die Gäste stimmen zu.

Bodo Klausewitz jedenfalls ist von der Technologie begeistert: „Ich habe mir jetzt ein eigenes Bild gemacht und finde, das ist eine gute Sache. Als Kunde der AHE kann ich nur unterstützen, dass unser Müll sinnvoll verwertet wird.“