Witten. .
Erst ein Einbruch in eine Hevener Apotheke, kurz darauf ein Überfall auf einen Kiosk am Crengeldanz: Seit Donnerstag muss sich ein Wittener für zwei Taten vor dem Bochumer Landgericht verantworten.
Ob der Drogenabhängige Mann zum Tatzeitpunkt überhaupt schuldfähig war, ist zweifelhaft. Ein Gutachter soll am nächsten Prozesstag seinen Bericht vorlegen. Der 36-Jährige räumte die Taten von Beginn an ein. „Das war Dummheit“, sagte er. Bei dem Einbruch und dem Überfall sei es ihm ums Geld für seinen Heroinkonsum gegangen. In beiden Fällen ging er aber leer aus.
Es war kurz vor Weihnachten, als ein Mann mit Kappe vor der Kioskverkäuferin am Crengeldanz stand und nach Zigaretten fragte. „Und jetzt das Geld her“, rief der „Kunde“ laut der 64-Jährigen plötzlich. Er hielt der Frau eine Leuchtpistole vor die Nase. Die Verkäuferin spielte nicht mit. „Ich bin gerannt.“ Sie habe sich in einem Lagerraum verschanzt und die Polizei alarmiert. Folgen konnte der 36-Jährige ihr nicht: Das Büdchen hat nur einen Tresen, er konnte es nicht betreten. Er sei deshalb so wütend gewesen, dass er um die Ecke gegriffen und die Kasse umgeworfen habe. Doppeltes Pech: Zwar konnte die Verkäuferin ihn nicht wiedererkennen, der Kiosk war aber videoüberwacht.
Die Polizei suchte mit den Bildern nach dem Räuber. Mit Erfolg: Etwas später standen Beamte vor der Haustür des Angeklagten, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Die Tatwaffe hatte er beseitigt. „Die habe ich zerstört und in einen Gully geworfen.“
Schon drei Tage zuvor war der 36-Jährige in die Fänge der Polizei gegangen. Er hatte in eine Apotheke eingebrochen, „um dort Geld zu suchen“. Auch diesmal hatte er keinen Erfolg. Die Polizei hatte Wind von der nächtlichen Aktion bekommen und konnte den Wittener in der Apotheke festnehmen. Zu allem Überfluss musste er einige Zeit auf der Intensivstation verbringen. Er hatte in der Apotheke Bluthochdruck-Pillen und Anti-Depressiva geschluckt. „Warum, weiß ich nicht mehr.“