Witten. .
Wer am Dienstagmorgen (21.5.) seinen Abschlag auf dem Golfplatz am Kemnader See üben wollte, musste an einem Haufen Müll vorbei. Erneut haben Vandalen die Anlage „In der Lake“ heimgesucht.
Mitarbeiterin Jasmin Greco kennt das Elend schon. „Das ist jedes Mal dasselbe mit den Zerstörungen.“ Vor dem Bürocontainer die umgeschmissene Mülltonne, weiter hinten umgekippte Tische und Stühle, auch heruntergeworfene Aschenbecher und beschädigtes Grün an Loch neun. Greco: „Einmal wurde sogar ein kompletter Feuerlöscher geleert. Da war alles voll mit weißem Pullover.“
Mal schlagen nur Vandalen zu, oft auch Einbrecher. Zuletzt vor drei, vier Wochen, sagt die 44-Jährige. Da seien Schläger und Golftaschen gestohlen worden. Dabei ist der Bürocontainer mit einer dicken Stahltür gesichert und die Scheiben hat Greco inzwischen mit Silikon verklebt. „Irgendwie müssen wir uns ja schützen.“
Auf dem Briefkasten des Containers steht „videoüberwacht“. Doch es nützt alles nichts. Mindestens 20-mal sei der Golfplatz schon von ungebetenen Besuchern heimgesucht worden. Platzbetreiber Hans Wilms schätzt den Schaden mittlerweile auf über 70 000 Euro. Oft genug seien Idioten am Werk, meint der 53-Jährige. Die jüngste Attacke gehe vermutlich auf das Konto betrunkener Besucher bei „Kemnade in Flammen“.
„Wenn hier ein Vereinsheim stünde, wäre das alles nicht so“, glaubt Michael Kentler (43), Mitglied des „Golfclubs am Kemnader See“. Damit spricht er ein heißes Eisen an. Seit Jahren wünscht sich der 300 Mann starke Club eine eigene Gastronomie. Doch immer immer wieder fehlten Unterlagen, habe ihn das Bauordnungsamt beschieden, sagt Platzbetreiber Wilms. Er hat inzwischen einen dicken Hals.
Nicht zuletzt, weil von derm Clubhaus ihr Arbeitsplatz abhängt, ist Mitarbeiterin Jasmin Greco neulich selbst zum Amt gestiefelt. Diesmal habe sie den Leiter gesprochen, der sich kooperativ gezeigt habe und die Angelegenheit nun selbst in die Hand nehmen wolle. Auf Anfrage unserer Zeitung versicherte Bauordnungsamtsleiter Rainer Lohmann (57) gestern: „Das Projekt ist auf der Zielgraden.“
Die Stadt habe stets gesagt, dass sie eine Gastronomie befürworte, zumal davon die vielen vorbeikommenden Nahausflügler profitierten, so Lohmann. Allerdings handelt es sich hier um Landschaftsschutzgebiet, die Ruhr ist nah, ein „schwieriges Gelände“. Das ist auch der Grund, warum die Hausmeisterwohnung gestrichen wurde, die dem Schutz der gesamten Anlage hätte dienen sollen.
Immerhin: Der vor Jahren aufgestellte „provisorische“ Bürocontainer, er könnte mit dem neuen Clubhaus bald verschwinden. Den Müll davor hat Jasmin Greco gestern mit der Kehrschaufel weggemacht.