Witten. . Am sonnigen Sonntag strömten über 20 000 zur Festwiese am See. An den weniger schönen Tagen wurde es erst abends richtig voll. Party unter neuer Regie

Kemnade und die Bimmelbahn: Am Pfingstwochenende landete das einstige Zugpferd nach einer fast unglaublichen Panne komplett auf dem Abstellgleis. Das Volksfest am See nahm unter neuem Kommando dennoch Fahrt auf.

Die „Fabricca Italiana“ sorgt am Bootshaus Gibraltar fortan für mediterrane Momente. Das Restaurant mit Lokalen in Hattingen und Gelsenkirchen ist neuer Pächter der Seeterrassen – und damit Veranstalter von „Kemnade in Flammen“. Wilfried Perner, Chef der Freizeitzentrum Kemnade GmbH, hofft auf den Beginn einer wunderbaren Freundschaft: Immerhin hat die „Fabricca“ einen Zehnjahresvertrag sowohl für die Gastronomie als auch für das Fest besiegelt.

Der Auftakt geriet vielversprechend – und das trotz des nur an einem Tag mediterranen Wetters. Am kühlen Samstag wurde es auf der Festwiese erst ab dem frühen Abend voll, als u.a. die Bochumer X-Factor-Finalistin Melissa Heiduk auf der Bühne stand. Am Sonntag kam der Verkehr auf den umliegenden Straßen und an der A43-Abfahrt Heveney zeitweise zum Erliegen. 20 000 Menschen, so die vagen Schätzungen, strömten bei strahlendem Sonnenschein nach Oveney, wo u.a. Pamela Falcon und ihre Gastmusiker einheizten. Der verregnete Montag indes bescherte den Veranstaltern und Schaustellern einen deutlichen Besucher- und Umsatzrückgang.

Feuerwerk und Aftershow-Partys

Mit Spannung wurde – nach manchem Flop der Vorjahre – das Feuerwerk erwartet. „Wir scheuen weder Mühen noch Kosten“, hatte „Fabricca“-Chef Michael Nehring versprochen. Er hielt Wort. In bester Kemnade-Tradition erhellte das Feuerwerk am Sonntag kurz vor 23 Uhr über zehn Minuten lang den Himmel und die Herzen.

Eine gelungene Premiere feierten die Aftershow-Partys. Sowohl beim „Tanz am See“ mit eher jugendlichem Publikum am Samstag als auch bei Suberg’s Ü-30-Party am Sonntag feierte das Party-Volk nach 22 Uhr oben auf den Seeterrassen munter weiter, während sich die Festwiese unten leerte.

Wer in Heveney parkte und – wie angekündigt – die Bimmelbahn für den Hin- und Rückweg nutzen wollte, musste wohl oder übel den Fußmarsch antreten. Nach Ausschreitungen 2011 war das Bähnchen 2012 vorübergehend aus dem Verkehr gezogen worden. Diesmal stand die Bahn zwar bereit. „Doch bei einer Kontrolle stellte sich heraus, dass der Betreiber versäumt hatte, die Genehmigung beim Straßenverkehrsamt einzuholen“, schüttelte Wilfried Perner ungläubig mit dem Kopf. An allen drei Tagen fiel der Pendelverkehr aus.