Witten. .

Neben dem Schleusenwärterhaus an der Ruhr reiht sich Pavillon an Bierzeltgarnitur. Dazwischen stehen Händler und Vereine, die für Fragen rund ums Fahrrad bereitstehen.

Zum Großteil drehen sich die Gespräche um die E-Bikes. „Das Wachstum ist nach wie vor zweistellig“, so Gerhard Arendt (55) von der Firma Wurm aus Hattingen. Das Unternehmen produziert Räder auf Kundenwunsch - sicherlich die kostspieligere Variante. Mit dem klapprigen Drahtesel hat das Radgeschäft ohnehin nur noch wenig zu tun: Carsten Ziem ist begeisterter Radfahrer. Er vertreibt Dreiräder für die Bochumer Firma „Tri-Bikes“. „Die haben eine ganz andere Triebbewegung mit weniger Belastung für Rücken und Arme“, so der 40-Jährige. Tri-Bike mit Elektrohilfe? „Kein Problem! Auch ältere Modelle sind mit einem Elektromotor nachrüstbar“, so Ziem.

Von derartigen technischen Spielereien wissen Simeon Pauls (7) und Paul Teufert (8) noch nichts. Die beiden fahren gerne an der Ruhr entlang. „Mit meinem Mountainbike“, sagt Paul stolz. Berenike Pauls (6) muss sich heute mit den Inlinern begnügen. „Ich habe mein Rad alleine den Berg runterrollen lassen - jetzt ist es in der Werkstatt“, sagt das blonde Mädchen herzlich offen und lacht dabei.

Noch ohne elektrische Hilfe bewegen sich Bernd Schnabel (52) und Anke Kettermann (50) fort - den Prospekt mit Elektro-Rädern haben sie sich aber schon mal mitgenommen. „Die Berge werden steiler“, sagt Schnabel lachend. Von Bergen können Birgit Fuchs (52) und Klaus Proksch (56) ein Lied singen. Die Sprockhövler trainieren für die „Via Claudia Augusta“, eine Strecke über die Alpen. Als elektronische Hilfe haben sie nur ein GPS-Gerät dabei.

„Das Interesse am Radfahren steigt und steigt“, stellt auch Susanne Rühl (55), Vorsitzende des ADFC-EN, fest. Um so wichtiger, dass die Stadt auch weiterhin Infrastruktur für Radler schafft – egal, ob mit oder ohne Elektromotor.