Er schwankt noch kurz, dann aber thront der üppige Maikranz sicher über dem Sportplatz nahe der Harkortschule in Stockum. Dort haben sich am Samstagnachmittag viele Bürger eingefunden, um den Mai traditionell zu feiern.
Dazu gehört selbstverständlich der Maibaum, den einige Helfer hochgezogen haben. Rot-weiß-gestreift sieht er aus wie eine übergroße Zimtstange. Die Gäste applaudieren kräftig, als die Bläser und Trommler der Harpener Kapelle ihre letzten Töne spielen. Ein Umzug auf der Hörder Straße der in schmucken Uniformen gekleideten Musiker markierte zuvor den Auftakt zu der Maibaum-Zeremonie.
Die bunten Bänder des Kranzes flattern nur ganz seicht, kaum ein Wind weht auf dem kleinen Festplatz hinter der Sporthalle in Stockum. Am wolkenlosen Himmel scheint die Maisonne schon sehr kräftig. Während sich einige Kinder auf dem Fußballplatz bereits für das anstehende Turnier warm spielen, haben es sich vor allem die Älteren bei Bier und Kuchen auf Holzbänken gemütlich gemacht.
Vor einer großen Portion Pommes sitzt dort auch der kleine Robin. Ob der vielen Aufregungen um ihn herum ist der Hunger jedoch schnell vergessen und die leckeren Fritten werden glatt zur Nebensache. „Mama, darf ich zum Fußball?“, drängelt der Siebenjährige, der noch einen halbvollen Teller vor sich hat. Mutter Jacqueline nimmt es gelassen: „Na, dann muss Papa das wohl aufessen.“ Mit diesen Worten stürmt der Grundschüler davon. „Den sehen wir vorerst nicht mehr“, sagt die Mutter lachend.
Das bunte Programm des von den Stockumer Vereinen Awo, SPD, TuS, Heimatfreunde, Dorfverein, Naturfreunde und Gewerbeverein organisierten Festes zieht am Wochenende vor allem Familien an. Bei einem Tanz des Kindergartens hält eine Gruppe von Mädchen unter den stolzen Augen der Eltern eine bunt-gestreifte Plane. Abwechselnd drehen sich die kleinen Tänzerinnen im Kreis um das große Tuch oder laufen unter niedlichem Gekreische in der Mitte zusammen.
Bis in die Abendstunden dauert das stimmungsvolle Fest in der Pferdebachstraße an. Ein älterer Mann benennt, was hier alle zu denken scheinen: „Es ist schön, wenn wir Stockumer mal alle zusammenkommen und feiern.“