Witten. . Luca Hänni kam, sang, lächelte und trieb Hunderte Mädchen an den Rand des Wahnsinns.
Wenn Mädels kreischen, Tränen fließen, Wimperntusche verläuft und Herzen fast lauter klopfen als die Beats der Musik, dann kann irgendein singender Jungstar nicht weit sein: Gestern war’s Luca Hänni, der in der Stadtgalerie für an Hysterie grenzende Begeisterung sorgte.
Lange vorher hatten sich die ersten von ca. 500 Fans im Erdgeschoss postiert, um den besten Platz an der Absperrung zu ergattern. Schließlich wollte jede dem Vorjahressieger der Casting-Show „Deutschland sucht den Superstar“ möglichst nah sein. Jana (10) ist mit Freundin Nathalie (12) da und ganz aufgeregt. „Der hat so eine tolle Stimme“, sagt sie über den 18-jährigen Schweizer. Auf der fliederfarbenen Pappe, die sie krampfhaft festhält, steht „I love Luca“. „Mama, ich will dahin“, hatte Celina (8) gesagt. Deshalb steht Corinna Lohe (29) mitten in der Menge und staunt: „Die sind ja alle halb so alt wie ich.“ Die meisten sogar jünger. Mit Ausnahmen: „Für Witten finde ich so eine Veranstaltung eine schöne Abwechslung“, sagt Ortrud Ruppik (52).
Und dann kommt er, gerade mal zehn Minuten später als angekündigt. Klein, schmal, rotes Hemd, schwarze Röhrenjeans, Glitzerknöpfe im Ohr. „Erst dachte ich, das ist ja ruhig in Witten, aber hier geht ja echt die Post ab“, begrüßt Luca die Fans. Dann geht drei Songs lang, darunter „Closer to you“ vom neuen Album, die Post tatsächlich so richtig ab. Auf der kleinen Bühne zwischen den Rolltreppen tanzt und springt der DSDS-Star umher, immer ein strahlendes Lächeln im glatt rasierten Jungs-Gesicht.
Dann muss Luca seinen Namen schreiben: auf Autogrammkarten, Taschen, Handyhüllen. Und kriegt selbst tütenweise Bärchen, Kappen, Bilder geschenkt. Die beiden Ordner haben Mühe, die verschwitzte Menge zu bändigen. Nach über einer Stunde sitzt ein blondes Mädchen immer noch am Rand und blickt auf sein Idol: tränenüberströmt, fassungslos vor Glück.