Witten. .
Die Aktionsgruppe Witten gegen Tierquälerei stellt Ende April ihre Arbeit ein. Denn Vorsitzende Gaby Richard zieht nach Gummersbach.
Und weil es sonst kaum noch aktive Mitglieder und keinen Nachwuchs im Verein gibt, wird nun Schluss sein. Unzählige Telefonate und Hunderte gefahrene Kilometer liegen dann hinter den engagierten Tierschützern. „Wir haben lange überlegt, ob und wie es weitergehen soll“, sagt die 55-jährige Gaby Richard. Zwar gebe es um die 80 Mitglieder, doch an der Front seien stets nur vier, fünf Leute im Einsatz, unter ihnen beispielsweise auch Karin Kruse. „Und das ist nicht zu schaffen, denn die Arbeit ist sehr aufwändig“, sind sich die beiden Frauen einig.
Damit alle Bescheid wissen, hat Richard erst neulich Briefe an alle Mitglieder verschickt. Und darin eine kleine Bilanz gezogen. Denn immerhin bestand der Verein seit Januar 1984.
„Zu unseren selbst auferlegten Zielen gehören neben der Förderung des Tierschutzgedankens auch viele Maßnahmen des aktiven Tierschutzes vor Ort.“ So steht es noch auf der Homepage des Vereins, der sich vor allem um kleinere Tiere kümmerte. „Es wurden von uns Hunde, Katzen, Kaninchen, junge Ziegen und Schafe aus schlechter Haltung vermittelt“, so Gaby Richard. Die Kastration wildlebender Katzen sowie die Behandlung und Pflege verletzt aufgefundener Tiere war das Anliegen der Aktionsgruppe.
„In den letzten Jahren ist es uns unter großem Einsatz gelungen, über 40 Pferde vom Schlachthof freizukaufen und an verantwortungsvolle neue Besitzer zu vermitteln“, erzählt Gaby Richard stolz. Und erinnert sich noch an eine Mammutaktion im Januar 2009, als die Gruppe alle Hebel in Bewegung setzte, um auf die Schnelle fünf junge Pferde bei einem Schlachter in Werne auslösen zu können. 2000 Euro plus Kosten für den Lkw verschlang die Aktion damals – ermöglicht durch kurzfristige Spenden und das, was die Vereinskasse hergab.
„Herzlichen Dank“, sagt die scheidende Vorsitzende noch einmal allen Tierfreunden. Vielleicht, überlegt Gaby Richard, die gerade mitten im Umzugsstress steckt, „mache ich ja im Bergischen weiter. Denn der Tierschutz steckt einem ja quasi im Blut“. Sechs Hunde und zwei Kaninchen sind übrigens mit umgezogen.