Witten. .

Mit dem Taxi zu fahren, wird für Wittener Fahräste ab 1. Mai teurer. Passagiere müssen pro gefahrenem Kilometer 10 Cent mehr berappen.

Auch die Anfahrtgebühr wird erhöht: um 20 Cent (wir berichteten). Taxifahrer begrüßen die Anpassung, sehen aber auch Probleme.

Die Ferienzeit haben Wittens Taxifahrer nicht herbeigesehnt. Am Hauptbahnhof stehen die elfenbeinfarbenen Limousinen in einer langen Reihe. Montagmittag ist nicht viel Betrieb. Lebhafter geht es jedoch bei den Gesprächen unter den Fahrerkollegen zu. Die aktuelle Preiserhöhung ist natürlich Thema.

10 Cent pro Kilometer

Marijan Djordic, der in der Ruhrstadt seit mehr als 20 Jahren Taxi fährt, hält die Erhöhung für angemessen. „Das ist mit Sicherheit nicht verkehrt“, meint der 46-jährige Unternehmer. Die Erhöhung um 10 Cent pro Kilometer auf 1,60 Euro statt der ursprünglich angestrebten 20 Cent bewertet er positiv. Sonst werde es für die Fahrgäste zu teuer.

Taxiunternehmer Michael Fuchs (44) aus Heven sieht das differenzierter. Was, wenn schon bald wieder um 10 Cent erhöht werde?, fragt er. Dann kämen auf die Taxiunternehmer erneut hohe Unkosten zu. Der Mitgesellschafter der Wittener Funktaxizentrale weiß, dass die neuen Tarife zuerst bei den Unternehmen ins Geld gehen. Die Taxen müssen mit Anhebung der Gebühren umgerüstet werden. Die Kosten dafür müssen die Taxen erst mal wieder einfahren.

Kostspielige Umstellung

Pro Fahrzeug kostet die Umstellung laut Fuchs beim Eichamt in Hagen knapp 90 Euro für jedes einzelne Taxameter. Hinzu kämen noch 52,60 Euro Gebühr fürs Eichamt. Nicht zu vergessen die Fahrtkosten und der Verdienstausfall während der Umrüstzeit. Nur ungern würde Fuchs diese Prozedur innerhalb weniger Jahre erneut durchführen.

Generell hält der 44-Jährige die Zeit reif für eine Anpassung. Schon lange habe es keine Fahrpreiserhöhung mehr gegeben habe. „Zuletzt 2002 und 2008. In diesem Zeitraum haben andere Dienstleistungsunternehmen sicherlich größere Preissprünge gemacht.“ Nicht allein die Spritpreise machen der Chauffierbranche zu schaffen. Mit einer Erholung der Dieselkosten rechnet in der Branche zurzeit niemand. Auch die Gebühren für die Autoversicherungen seien zuletzt drastisch gestiegen.

Ohnehin ist das Geschäft mit der Personenbeförderung nicht gerade einfacher geworden. Durch das Kneipensterben etwa seien laut Fuchs in den vergangenen Jahren nachts deutlich weniger Fahrgäste als früher zu verzeichnen. Auch erstatteten die Krankenkassen nicht mehr so häufig Fahrten zum Arzt. Michael Fuchs hofft bei den Fahrgästen auf Verständnis und rechnet vor: „Eine Fahrt von Witten nach Dortmund kostet nun 1,50 bis 1,60 Euro mehr.“