Witten. .

Etwa 25 000 bis 35 000 Euro Kosten würden für „Genuss am Fluss“ anfallen, schätzt Werner Keller, Gastronom des „Jever Krog“ und Gründungsmitglied der beliebten Gourmet-Veranstaltung.

„Dafür muss man aber erstmal genügend Sponsoren finden. Und wenn nur drei, vier Gastronomen teilnehmen, ist das nicht zu stemmen“, bedauert Keller. So wird „Genuss am Fluss“ in diesem Jahr „definitiv“ nicht stattfinden.

An der 2008 ins Leben gerufenen Veranstaltung nahmen in Spitzenzeiten sieben, acht Betriebe teil. Selbst wenn das Wetter nicht immer mitspielte, war der zum Gourmettreff umgewandelte Lohmann-Parkplatz in Herbede am jeweiligen Juni-Wochenende gut besucht. Teils aus terminlichen Gründen sagten dann aber bereits 2012 drei Teilnehmer ab, so dass „Genuss am Fluss“ vor die Stadtgalerie umzog und Ende August mit der Zwiebelkirmes kombiniert wurde.

Standort Herbede besser als City

„Sich jetzt aber mit vier Teilnehmern wieder auf den Lohmann-Parkplatz zu stellen, bringt auch nichts. Darunter würde die Attraktivität des Schlemmertreffs nur leiden“, findet Stefanie Hoppe. „Hoppe’s Sinnesslust“ hätte neben Jever Krog, Parkhotel und Haus Fründt zu den letzten verbleibenden Teilnehmern gehört. „Wir haben gute Kontakte nach Bochum und Hattingen und wollen nun die dortigen Kollegen fragen, ob sie nicht im nächsten Jahr hier mitmachen möchten. Denn 2014, zur 800-Jahr-Feier Wittens, sollten wir den Gourmettreff unbedingt wieder stattfinden lassen“, meint Stefanie Hoppe. Seit sechs Jahren mischt das Restaurant von der Stockumer Straße regelmäßig bei „Bochum kulinarisch“ mit.

Doch was hat jene Gastro-Meile, was Witten nicht hat? „Bochum kulinarisch ist in etwa 30 Jahren allmählich herangewachsen. Und die Stadt hat so viel Gastronomie, dass schnell Ersatz gefunden wird, wenn mal jemand nicht mitmacht“, beschreibt Stefanie Hoppe den Unterschied.

Und Doris Veit von Haus Fründt findet: „Hier gibt es viele Betriebe, die sagen einfach: ,Wir haben keine Lust, bei Genuss am Fluss mitzumachen.’ Erst recht, wenn sie dafür Geld in die Hand nehmen müssen.“ Die Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing bei der Veranstaltung sei dagegen immer „astrein“ gewesen. Auch die anderen Gastronomen bezeichnen diese Kooperation als vorbildlich. Sie alle sehen Herbede als besten Standort für „Genuss am Fluss“.

Werner Keller: „In der Wittener City bringt das nichts. Für eine Fressmeile wie in Bochums Innenstadt braucht man mindestens 18 Gastronomen. Der Lohmann-Parkplatz dagegen ist schön überschaubar.“ Sechs bis acht Bewirtungsstände fände er dort ideal - und genügend Steh- und Sitzplätze für 800 Gäste. Werner Keller: „Denn wir wollen keine Kopie von Bochum sein, sondern unseren eigenen Weg finden.“