Witten. .

Jeder vierte nach dem Landeshundegesetz als groß oder gefährlich eingestufte Vierbeiner war nicht bei der Stadt gemeldet, 53-mal konnten Halter keine Hundemarke vorzeigen.

Diese Bilanz zieht das Ordnungsamt, das seit Anfang Februar 600 Hundehalter verschärft kontrolliert hat. Gegen bisher zehn Besitzer wurden Bußgeldverfahren in einer Höhe von jeweils 152 Euro eingeleitet, weil Herrchen oder Frauchen keine Hundesteuer zahlen.

„Das sind erschreckend hohe Zahlen“, stellt der zuständige Mann im Ordnungsamt, Burkhard Overkamp, mit Blick auf den Berg an Verstößen fest. „Damit haben wir nicht gerechnet.“ Die Verwaltung nimmt die Hundehalter bis Ende April in ganz Witten massiv unter die Lupe. Vor allem um zu prüfen, wie viel Geld dem Haushalt über fehlende Steuern durch die Lappen gehen – für einen Hund fließen immerhin mindestens 120 Euro jährlich an die Stadt. Erst Anfang des Jahres wurden die Steuern deutlich erhöht.

Bei den Kontrollen achten die Beamten auch darauf, ob Vorschriften wie der Leinenzwang eingehalten werden. 70 der 600 kontrollierten Hundebesitzer mussten ein Verwarnungsgeld zahlen: In 17 Fällen liefen Vierbeiner entgegen der Vorschriften etwa in Parks ohne Leine herum. Das kostet 35 Euro. Für die 53, die keine Hundemarke dabei hatten, wurde zunächst „nur“ ein Zehner fällig.

Falls die Besitzer keine Marke nachreichen und ihr Fiffi steuerlich nicht gemeldet ist, werden daraus stolze 152 Euro. Das trifft bislang auf jene anfangs erwähnten zehn Halter zu. Ob die übrigen Hunde steuerlich erfasst sind, wird noch geprüft. Das trifft auch diejenigen, die Marke und Steuernummer bei der Kontrolle vorgelegt haben. Burkhard Overkamp: „Manchmal zeigt jemand eine vom Nachbarn vor, der schon verstorben ist.“

Hoch ist auch die Zahl potenziell gefährlicher bzw. großer Hunde, die nicht nach dem Landeshundegesetz gemeldet waren – also bei der Stadt nicht als solche erfasst sind. „Wenn ein Hund mal zubeißt, muss man wissen, wem er gehört. Darum sind Name und Adresse des Halters wichtig.“ In Witten gibt es jährlich rund zehn „Beißvorfälle“. Bei den bisherigen Kontrollen waren 50 von 200 Hunden nicht gemeldet, die es hätten sein müssen.

Dazu gehören Tiere, die größer als 40 Zentimeter oder schwerer als 20 Kilo sind, etwa Schäferhunde oder gefährliche (Kampf-) Hunde wie Pitbull Terrier. Burkhard Overkamp vom Ordnungsamt glaubt, dass mancher Halter Kosten sparen will, da mit der Anmeldung der Tiere Haftpflichtversicherung und ein Sachkundenachweis des Halters Pflicht sind. „Für einige sind sieben Euro im Monat für eine Versicherung oder 40 Euro für den Nachweis viel Geld.“