Witten. . Witten. Aus Schaden klug: Nach der Sperrung der A 45 wegen eines Tagesbruchs verfüllt Straßen NRW auf der A 43 jetzt im Vorgriff.
Unter der A 43 in der Nähe der Talbrücke Hammertal gibt es einen Hohlraum. Ein alter Stollen verläuft dort quer unter der Autobahn. Das erinnert an das Szenario Anfang 2012, als die A 45 wegen eines Tagesbruchs wochenlang gesperrt war. Auch der Landesbetrieb Straßen NRW ist alarmiert und will es auf der A 43 nicht so weit kommen lassen.
Eine Millionen Liter Zement-Sand-Gemisch wurden bereits unter die Erde gepumpt. „Als es die Probleme an der A 45 gab, sind wir wach geworden“, erläutert Udo Mattigkeit von Straßen NRW. Deshalb habe der Landesbetrieb ein Programm gestartet, bei dem Verdachtsstellen untersucht werden. Ermittelt werden diese durch einen Markscheider (Vermessungsingenieur im Bergbau). Der findet anhand alter Karten die Gebiete, unter denen sich Hohlräume befinden könnten. „Das sind teilweise Aufzeichnungen von 1800 nochwas. Die waren nicht immer ganz genau, und man muss sie mit dem, was man sieht, in Einklang bringen“, so Mattigkeit. Den Stollen unter der A 43 habe man mittels Probebohrungen aber zügig gefunden.
Überrascht sei man allerdings vom Umfang des Hohlraums gewesen. „Teilweise sind die Stollen verfüllt wurden, aber das ging damals mit der Schubkarre, mit der man das Material abgeladen hat.“ Das liege nur locker im Boden. Und dieser könne deshalb jederzeit nachgeben. „Nach der A 45 verfüllen wir deshalb im Vorgriff“, sagt Mattigkeit. Man könne die Auswirkungen des Bergbaus nicht abschätzen: „Das kann auch zehn, zwanzig oder fünfzig Jahre noch gut gehen. Man weiß es nicht.“
Für die Verfüllung sind schon seit Oktober beide Standstreifen der Autobahn gesperrt. „Wir wurden vom Winter überrascht“, so Mattigkeit. Um das Gemisch aus Zement, Sand und Wasser in den Boden zu bringen, brauche es bestimmte Temperaturen. Die Kälte kam ungelegen. Inzwischen sind aber 1000 Kubikmeter verfüllt worden. „Mitte April wollen wir weg sein.“.
Die abschließende Kontrolle liegt dann in Händen der Bezirksregierung. Weitere Verdachtsstellen im näheren Umkreis sind Straßen NRW derzeit nicht bekannt.