Während ihrer Kambodschareise ist Susanne Seiler neben der mangelhaften Wasserversorgung und der Hygieneproblematik, auch für andere Probleme des Entwicklungslandes sensibilisiert worden – durch Begegnungen mit Menschen, die sie so schnell nicht vergessen wird, wie zum Beispiel die Kinder, die sie beim Spielen in Müll und Fäkalien sah.

Oder die hochschwangere Frau, die sie in einem Slum nahe der Hauptstadt Phnom Penh traf. Nach drei Fehlgeburten erwartete diese ein weiteres Kind. „In Kambodscha gibt es jedoch keine Krankenversicherung, wie wir sie kennen,“ erzählt Susanne Seiler. Stattdessen hängen in den Krankenhäusern Preistafeln aus. „Eine Geburt kostet zum Beispiel 50 Dollar.“ Geld, das die Schwangere bisher nicht hatte auftreiben können. „Zudem lief sie jeden Tag Gefahr, dass ihre Hütte geräumt wird,“ so die Wittenerin weiter. Denn diese sei rot, also als illegal, markiert gewesen. Und doch war die Frau einfach glücklich und freute sich auf ihr Kind. „Das war einerseits schrecklich und sehr bedrückend, andererseits sehr bemerkenswert“, errinnert sich Susanne Seiler. Und es hinterließ den Eindruck: Es passiert zwar schon viel in Kambodscha, doch es bleibt auch noch viel zu tun.