Witten. . Die Arbeitslosenzahlen in Witten haben im Vergleich zum Vorjahr angezogen. Aber nicht bei allen Arbeitslosen.

Die Arbeitslosenzahlen in Witten haben im Vergleich zum Vorjahr angezogen. 4367 Männer und Frauen bekamen Ende 2012 Arbeitslosengeld. Das sind 66 mehr als im Jahr davor. Vor allem die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld I nahm zu: um 111. Die gute Nachricht: Es gab 45 Hartz-IV-Bezieher weniger.

Im gesamten Kreisgebiet waren 2012 12 238 Menschen arbeitslos (Alg I: 3729, Alg II: 8509). Zwar ein Plus von 543 zu 2011 – der Anstieg liegt aber unter dem NRW-Schnitt. Kein Wunder, dass der Kreis eine gemischte Bilanz zieht. „Die Chancen von Arbeitslosen, eine Beschäftigung zu finden, haben sich in den letzten Monaten verschlechtert“, stellt Landrat Arnim Brux fest.

Heiner Dürwald, Leiter des Jobcenters EN, bestätigt: „Das verarbeitende Gewerbe, der Handel, das Gesundheitswesen und Leiharbeitsunternehmen waren bei der Einstellung un- und angelernter Kräfte zurückhaltend.“ Trotzdem will Dürwald nicht von einer Enttäuschung sprechen. „Von tiefgreifenden konjunkturellen Einschnitten und deutlich steigenden Arbeitslosenzahlen wurden wir verschont.“

Das Jobcenter versuchte, Arbeitslosen mit Bildungsgutscheinen oder betrieblichen Praktika zu helfen. 2012 hatten im EN-Kreis insgesamt 14 235 Menschen die Hilfe in Anspruch genommen. Das sind in etwa so viele wie im Jahr davor – obwohl weniger Fördergelder fließen. „Das haben wir durch eine Neuausrichtung der Förderpraxis zum Teil ausgleichen können“, so Dürwald. Für 2013 erwartet er nur einen Aufwärtstrend, wenn sich die Auftragslage im produzierenden Gewerbe verbessere. Es gebe schon erste positive Anzeichen – ein Trend für das ganze Jahr sei aber noch nicht erkennbar.