Witten. .
Eine beschädigtes Telefonkabel sorgte bei den Bewohnern der barrierefreien Wohnanlage am Preinsholz für große Verunsicherung. Neben dem Fernsehen waren auch die Telefone und der Hausnotruf etlicher Haushalte ausgefallen - er soll im Fall der Fälle Leben retten. Techniker reparierten nun die Leitung nach zwei bangen Tagen.
Götz Neuhoff ist immer noch aufgebracht. Sein Vater Hans-Joachim ist 79, hat schon vier Herzinfarkte hinter sich und ist wackelig auf den Beinen. „Es kann nicht sein, dass die Bewohner so lange ohne Notrufanlage auskommen müssen. Daran hängen Menschenleben“, weiß der 55-Jährige. Die behinderten Bewohner tragen einen Sender samt rotem Knopf um den Hals. Zwar werden sie von der Lebenshilfe und der evangelischen Stiftung Volmarstein betreut, aber nicht alle permanent.
Mit dem Knopf können die Mieter Sanitäter des Deutschen Roten Kreuzes alarmieren, sie kümmern sich um die Erstversorgung und rufen den Notarzt, falls es nötig ist. Doch die letzten Tage leuchtete an Hans-Joachim Neuhoffs Empfangsstation im Flur immer ein grünes Licht. „Es bedeutet, dass mein Notruf nicht funktioniert“, sagt er und tastet sich unsicher mit einem Krückstock durch den Flur.
Telekom-Kunden nicht betroffen
Sohn Götz hatte sich wütend an den Telekommunikations-Anbieter Unity Media gewandt, bei dem sein Vater und die weiteren betroffenen Haushalte Kunden sind. Wer seinen Vertrag bei der Telekom hat, war von dem Ausfall des Hausnotrufes am Preinsholz nicht betroffen, weil die ein anderes Kabel nutzt.
„Es ist schon frech, dass man für den Übergang noch nicht einmal kostenlos Handys bereitstellen konnte“, ärgert sich der 55-Jährige noch immer. Zwei Tage ohne Notfallsystem seien einfach zu viel. Man habe ihn sogar mit der Bemerkung auf ein Sonderkündigungsrecht abgespeist.
Mehr als 36 Stunden waren die Bewohner von der Außenwelt abgeschnitten, am Freitagmittag reparierten Techniker schließlich das kaputte Telefonkabel. „Das muss wohl einer bei Bauarbeiten rausgerissen haben“, vermutete einer der Arbeiter. „Wer diese Bauarbeiten verantwortet, konnten wir bis jetzt leider noch nicht abschließend klären“, so Johannes Fuxjäger, Sprecher des Telekommunikations-Anbieters Unity Media.