Witten..


Sicherheit? In der Automatenfiliale der Deutschen Bank an der Annenstraße scheint sie jedenfalls nicht zu herrschen. Es gab schon wieder einen Überfall.

Seit Mitte 2012 kam es dort zu zwölf versuchten oder erfolgreichen Trickdiebstählen, teils mit erheblicher Gewalt. Zuletzt war noch von nur fünf Taten die Rede gewesen. Der aktuellste Fall ereignete sich Dienstagabend. Da wollte eine 27-Jährige Geld ziehen, als ein Mann sie plötzlich von hinten ansprach.

Er stellte ihr in gebrochenem Englisch Fragen zur Bedienung des Bankterminals. Dann drängte er die junge Frau zur Seite, hielt ein Blatt Papier in den Sichtbereich des Automaten und nahm das Bargeld aus dem Ausgabeschacht. Mit mehreren hundert Euro flüchtete der Dieb, den die Frau noch ein Stück weit verfolgte, zum Radweg „Rheinischer Esel“. Dort verlor sich seine Spur.

Immer mehr Kunden üben Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen. „Warum kann auch jeder in den Bankraum, statt dass nur Kunden per Magnetkarte Zutritt gewährt wird?“, meint kopfschüttelnd Thomas Jeziorowski. Der 42-jährige Annener nutzt die Automatenfiliale regelmäßig. Aber wenn jemand drin sei, der ihm komisch vorkomme, gehe er nicht rein.

Die Deutsche Bank in Frankfurt will sich nicht zu den Sicherheitsmaßnahmen äußern. Aber man arbeite auch in den Wittener Fällen eng mit der Polizei zusammen und stimme die Sicherheitsmaßnahmen auch auf aktuelle Gegebenheiten ab, heißt es. Tatsache ist: Der Raum ist klein, ein Fremder kann sich ohne Weiteres einem Kunden nähern, der mit dem Rücken zur Tür steht.

Der Polizei wurden zwar Bilder der Überwachungskameras übermittelt. „Aber Gesichter sind schwer zu identifizieren, weil Trickdiebe wohl genau wissen, wie sie sich von der Kamera abwenden müssen“, so Polizeisprecher Guido Meng. Zumindest weiß man, dass zehn der zwölf Taten auf das Konto von Minderjährigen zwischen zehn und 15 Jahren gehen. Vier Kinder südosteuropäischer Herkunft wurden nach drei Diebstählen geschnappt. Ihnen wurden weitere Taten in Annen zugeordnet.