Witten.. Der vermutlich kleinste Rosenmontagszug des Reviers dauerte eine halbe Stunde.
An Tagen wie diesen sind im Kindergarten keine Karnevalsschlager mehr zu hören. „De Höhner kennen die ja gar nicht“, sagt eine Mama. Und so zieht die Truppe von der Awo-Kita Auf dem Schnee zu den Klängen der Toten Hosen und Cro, zu Lena und Nena um den Block.
Vorneweg Leiterin Ingrid Kreuger als Hexe mit dem wichtigsten aller Bollerwagen, auf dem nicht nur der Ghettoblaster röhrt, sondern vor allem der Kamellevorrat seinen Platz hat. Der fliegt traditionsgemäß im Wendehammer durch die Luft und auf die vereiste Fläche. Beim Bücken und Sammeln müssen die Kinder aufs Gleichgewicht achten, Natürlich rutscht trotzdem mal eine(r) aus. Und, o weh, bei der Kälte werden einige Fingerchen so starr, dass sie kaum die Bonbons greifen können.
Am Rande beobachten Bezirksbeamter Wolfgang Jonigkeit und Kollege Klaus Frommberger, die zwei Stunden später auch in Stockum aufpassen werden, das bunte Treiben. Und Frommberger erinnert sich an seine Zeit im Rheinland. Damals, vor 35 Jahren, beim Rosenmontag in Köln. „Das hat Spaß gemacht.“
Doch auch die kleinen Schmetterlinge und Engel, die Bremer Stadtmusikantin Ina (4) und Drache Kim (6) im selbstgenähten Kostüm finden Karneval toll. „Meine Kinder, die ich sonst kaum aus dem Bett kriege, waren heute schon um sechs wach“, sagt Stefanie Askaoui. Tochter Malika (5) geht als Kleopatra.
Eltern und Erzieherinnen haben sich ebenfalls ins Zeug gelegt. Da gibt es zwei Kängurus und den wohl genährten Obelix, dem ein Plüsch-Idefix im Gürtel klemmt. Und ein Papa, der zur Freiwilligen Feuerwehr gehört, kommt kurzerhand in Original-Uniform daher.