Witten. .
Der Berufsverkehr und der Schülerverkehr sind am Mittwochmorgen vom erneuten Wintereinbruch kalt erwischt worden. Die Wittener Polizei zählte 14 Glatteisunfälle innerhalb von vier Stunden.
Für die Stadt Witten waren ab 6 Uhr alle fünf Streufahrzeuge und die Handstreukolonnen im Dauereinsatz. Die Streudienste – für Landes- und Bundesstraßen ist Straßen.NRW zuständig – bekamen die Schneemassen aber lange nicht in den Griff. „Einige Haltestellen versinken im Schnee“, bilanzierte die Bogestra. Der Verkehrsfunk meldete Staus zeitweise nur noch ab 25 Kilometer Länge, darunter den auf der A 43 zwischen Recklinghausen und Heven. „An den Auf- und Abfahrten rutschten und drehten sich die Lastwagen“, berichtete eine Wittenerin (49), die entnervt abdrehte.
An der „Rampe“ der Brauckstraße bei Ostermann, die vor der Eisenbahnüberführung ansteigt, standen um 8.45 Uhr fünf Lkw quer, die den Anstieg nicht schafften. Der Rückstau reichte bis zur Dortmunder Straße. Ein Lieferwagenfahrer (50) aus Bochum erreichte sein Ziel in der Wittener Bahnhofstraße um 10.15 Uhr mit zwei Stunden Verspätung. 20 Minuten benötigt er sonst für die Fahrt von Harpen. „Doch die Autobahn war komplett zu.“
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An die Bushaltestellen am Rathausplatz hatte die Bogestra ab 7 Uhr Fahrgastberater mit roten Signalwesten im Einsatz, um die Kunden zu informieren. Von 7.30 bis 8.30 Uhr habe es Verspätungen auf allen Linien gegeben, teilte die Bogestra später mit. Als Gründe führte sie den starken (und langsamen) Individualverkehr und die Steigungen an. Vor allem Richtung Vormholz steckten Busse fest. Trotzdem sei keine Linie komplett ausgefallen.
Schüler kamen zu spät oder gar nicht
Die Hardenstein-Schule bestätigte, dass es nicht alle Kinder bis in die Schule schafften. „Einige Schüler, die unten in Herbede ausgeladen wurden, sind zu Fuß den Berg hochgekommen“, berichtete zudem Vize-Schulleiter Christian König. Der Unterricht habe stattgefunden, aber mir verringerter Schülerzahl.
Doppelt so viele Anfragen wie sonst habe er gehabt, berichtete ein Taxifahrer (51) am Kornmarkt von den Morgenstunden. Bürger hatten das eigene Auto lieber stehen lassen, oder ihr Bus war ausgefallen. Es hätte die Stunde der Taxifahrer werden können. Leider habe er einige Kunden abweisen müssen, so der 51-Jährige – weil wir an manche Stellen auch nicht hinkommen.“ Ardeystraße und Kohlensiepen seien besondere Problemzonen gewesen. Außerdem kämen nicht alle Taxis mit der Glätte zurecht. „Automatik mit Heckantrieb ist dafür leider nicht nicht geeignet.“
Die Feuerwehr rückte um 8 Uhr zur Wetterstraße aus. In Höhe Kohlensiepen war ein Baum (Stammdurchmesser 20 bis 30 cm) auf die Fahrbahn in Richtung Ruhrdeich gestürzt. Die Einsatzkräfte zerlegten ihn und räumten ihn zur Seite. Der Baum hatte auch eine Versorgungsleitung der Straßenbeleuchtung beschädigt, aber nicht zerstört.