Witten. . In Stockum werden an drei Stellen neue Häuser für jeden Geldbeutel gebaut. Denn der Stadtteil liegt verkehrsgünstig und hat eine ziemlich gute Infrastruktur

Wer auf den Stadtplan guckt, der sieht: Stockum liegt ein wenig ab vom Schuss, hoch im Norden über der A 44. Man könnte den Ort einfach abschneiden und übrig bliebe eine kleine Insel inmitten von Feld, Wald und Wiesen. Ein Stadtteil, der aktuell in Sachen Wohnungsbau ganz vorn liegt. Offenbar leben die Menschen gern hier. Denn Stockum ist zwar Dorf, liegt aber verkehrsgünstig zwischen Dortmund und Bochum.

Daumen hoch: WOHNUNGSBAU: Gerade werden die Hallen auf dem ehemaligen Gelände der Firma Wellerhoff abgerissen. Hier wird Frielinghaus weiter bauen, nachdem die Häuser am Rosenthalring gerade bezogen sind. Wohnraum entsteht außerdem an der Mittelstraße. Fast fertig ist der Bau an der Ecke Hörder/Pferdebachstraße. Ab 1. Mai können die 25 öffentlich geförderten Wohnungen bezogen werden. Für gerade mal acht gibt es keinen Mietvertrag, wohl aber Interessenten, so ein Mitarbeiter der Baugemeinschaft Bötefür-Klejnot-Nitschke. „Jeder Ort braucht neue Bevölkerung, nur dann kann er leben“, sagt Wolfgang Mitze, Inhaber des Tabakwarengeschäfts.

Daumen runter: VERKEHR: Lang zieht sich die Hörder Straße mitten durch den Ort. Die wurde zwar vor rund zwei Jahren neu asphaltiert, verleitet aber trotz Tempo 30 zum Rasen. „Die Geschwindigkeit wird immer wieder deutlich überschritten“, sagt Volker Schütte, Sprecher der Bochumer Polizei. Deshalb steht hier regelmäßig ein Radarmessgerät. Wer nicht motorisiert ist, erreicht den Stadtteil nur per Bus. Die Verbindungen in die City und zurück seien „unmöglich“, sagt eine Stockumerin.

Daumen hoch: JUGEND: 2008/9 wurde zwar das Jugendzentrum geschlossen, dafür gibt es den Cliquentreff in der Harkortschule, der dienstags, mittwochs und freitags von 16 bis 20 Uhr geöffnet ist. 15 bis 20 Jugendliche treffen sich hier regelmäßig. „Das Kinder- und Jugendparlament hat lange für einen Außentreffpunkt gekämpft“, sagt Natascha Schäfer von der mobilen Jugendarbeit. Im letzten Sommer wurde ein Holzhäuschen hinterm Schulgebäude gleich beim Bolzplatz errichtet. „Das ist super.“

Daumen hoch: EINKAUFEN/GASTRONOMIE: Alles da, was ein Dorf braucht: ein großer Edeka, Netto, viele kleinere Läden, Frisöre, Ärzte, Tankstelle. Halt: Ein Drogeriemarkt fehlt, seit Schlecker dicht gemacht hat. „Die Gastronomie hat sich gesund geschrumpft“, sagt Mitze, „die, die da sind, können überleben“. Also etwa die Sportlerklause, die Pfeffermühle, das Hongkong und so mancher Imbiss.