Witten. .
Gute Erträge beim Ackerbau, zu niedrige Fleisch- und Milchpreise: Unterschiedlich fällt die Bilanz der EN-Bauern für 2012 aus.
„Im Ackerbaubereich können wir uns über eine ordentliche Ernte und gute Preise freuen“, erklärt Dirk Kalthaus, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes EN/Hagen. Dagegen hätten die Bauern im Rindvieh- und Schweinebereich mit hohen Kosten und niedrigen Preisen zu kämpfen gehabt. Kalthaus: „Außerdem war der besonders für unsere Region so wichtige Milchpreis deutlich zu niedrig.“
Kalthaus erinnert an starke Einbußen wegen des Kälteeinbruchs Anfang Februar, der vielen Gersten- und Weizenflächen massiv geschadet habe. Dennoch zeigt er sich mit den Erträgen fast aller Feldfrüchte im Laufe des Jahres zufrieden. Hinzu käme die erfreuliche Preisentwicklung. Bedingt durch die knappe Versorgung auf den internationalen Märkten hätten die Preise angezogen.
Die gestiegenen Getreidepreise bedeuteten allerdings auch höhere Futterkosten, so Kalthaus. In Verbindung mit gestiegenen Aufwendungen für Düngemittel, Treibstoffe und Energie sowie den niedrigen Milchpreisen habe das deutlich auf die Erlöse heimischen Milchviehhalter gedrückt.
Zunehmend Sorgen hätten den Landwirten in 2012 die Entwicklungen in der Politik bereitet. „Wir Bauern werden derzeit besonders im Bereich der Tierhaltung von inflationär steigenden Auflagen überrollt“, kritisiert der Vorsitzende. Gerade kleinere und mittlere Betriebe sähen deshalb oft keine andere Chance als den Ausstieg aus der Landwirtschaft.
Dennoch ist Kalthaus für 2013 verhalten optimistisch. „Wir hoffen auf annähernd stabile Preise.“ Auch das größte Tief bei den Milchpreisen scheine erst einmal überwunden zu sein.