Witten. . Die Teiche des Naherholungsgebiets laufen über. Ein Wanderpfad wurde weggespült. Die Wege sind teilweise überschwemmt.
Die Teiche des Naherholungsgebiets „An den Teichen“ im Ortsteil Buchenholz sind nach den kräftigen Regenfällen der letzten Tage so voll, dass sie nicht nur überlaufen, sondern auch schon Spazierwege überflutet und an einer Stelle sogar weggerissen haben. Und der Borbach schickt immer neue Wassermassen hinterher.
Auswärtige würden, wenn sie Fotos sähen, diesen Wald mit seinen insgesamt sechs kleinen und größeren Teichen nie mit dem Ruhrgebiet in Verbindung bringen. Denn „An den Teichen“ zwischen Annen und Rüdinghausen - das ist ohne Übertreibung eine der schönsten Ecken der Stadt. Nur nicht im Moment.
Im Moment sind die Spazierwege aufgeweicht, matschig, überflutet oder sogar ganz weggeschwemmt. Man ahnt es ja nicht, welche Kraft dieser kleine Borbach entwickelt, wenn er sich durch das Wehr an der Pausenhütte zwängt, den Forstweg unterquert und dann in die Teichlandschaft mündet.
Wasser überflutet Wege
Man sieht es aber. Der untere, große Teich ist bis zum Überlauf gefüllt, die Weiden der Böschung stehen nicht mehr am, sondern im Wasser, und an einigen Stellen ist die Uferböschung ausgeschwemmt. Das gab es dort vor einigen Jahren schon einmal; seitdem sichern an manchen Stellen große, klobige Bruchsteine die Böschung.
Das Abflussrohr des nächsten Teiches kann die Wassermassen schon nicht mehr bewältigen, zum Teil ist es durch Herbstlaub verstopft. Der Teich ist über die Ufer getreten, das Wasser hat zwei Spazierwege geflutet, sich einen Weg in den benachbarten Tümpel gesucht, aus dem es besser abläuft, und sickert an einer Stelle schon kräftig durch den Erdwall hindurch und unterspült die Befestigungen.
Der Spazierweg ist fort
Der dritte Teich in der Reihe ist dagegen nur mäßig gefüllt, und das hat seinen Grund. Der Spazierweg, der über den verbindenden Überlauf führt, ist fort, das Erdreich hat dort dem Wasserdruck von oben nicht mehr standgehalten. Bis zu zwei Meter breit ist die ungesicherte, tiefe Schneise in dem Weg, der dadurch unpassierbar geworden ist - außer durch einen wirklich nicht empfehlenswerten beherzten Sprung. Betroffen sind immerhin gleich vier markierte Wanderwege im diesem Grünzug am Rand des Ardeygebirges, nämlich U, A, 2 und 3, von denen hier jetzt nicht mehr abgezweigt werden kann.
Horst Martin (46), der sich und seinem fünfjährigen Labrador Blacky dort nach den Festtagen ein wenig Auslauf gönnt, ist von der Kraft des Bächleins überrascht. „Dass die Teiche hier randvoll sind, habe ich gelegentlich schon erlebt. Aber dass der ganze Weg hier weggespült wurde, das ist ja ungeheuerlich.“
Glaubt man der Wettervorhersage, ist auch weiterhin „kein Land in Sicht“, um es überspitzt zu sagen. Der Ruhrpegel Wetter näherte sich gestern der Fünfmeter-Marke. Und bis zum Jahreswechsel ist immer wieder neuer Regen angesagt.