Witten. . Der bei Wartungsarbeiten an einem Ofen der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten verunglückte 57-jährige Schlosser aus Dortmund ist tot. Sein 32-jähriger Kollege aus Witten befand sich am Mittwoch noch in Lebensgefahr. Ein sieben Tonnen schwerer Hydraulikausleger war plötzlich mehrere Meter abgesackt.
Ein Schlosser aus Dortmund, der Dienstagabend an einem Ofen der Deutschen Edelstahlwerke (DEW) in Witten verunglückt war, erlag in der Nacht zum Mittwoch (19.12.) im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Sein 32-jähriger Kollege - ein Wittener - schwebte am Mittwoch noch in Lebensgefahr.
Eigentlich haben in dem Wittener Stahlwerk schon die Betriebsferien begonnen. Doch gerade weil die Produktion ruht, ist Zeit für Reparaturen. Die beiden Schlosser waren mit Arbeiten am Elektrodentragarm des Lichtbogenofens beschäftigt, als gegen 18.40 Uhr das Unfassbare geschah. Der sieben Tonnen schwere Hydraulikausleger sackte laut Polizei plötzlich mehrere Meter ab. Der 32-jährige Schlosser wurde eingeklemmt, sein 57-jähriger Kollege stürzte - getroffen von dem Ausleger - fünf Meter in die Tiefe.
Warum der Tragarm, der über seine Elektroden den Ofen entzünden kann, plötzlich absackte - das sei bislang unerklärlich, so Polizeisprecher Volker Schütte. Nach jetzigem Stand war der Hydraulikausleger, so Schütte, ordnungsgemäß gesichert. Der Polizeisprecher geht von einem technischen Defekt aus. Fremdverschulden wird ausgeschlossen. Die Untersuchungen von Polizei und Arbeitsschutz laufen noch.
Genauer Hergang des Unglücks noch unklar
Die Arbeiter wurden von der Werksfeuerwehr geborgen, die selbst keine näheren Angaben zu dem genauen Hergang des Unglücks machen wollte. Beide Männer kamen in die Unfallklinik nach Bochum-Langendreer, wo der 57-jährige Dortmunder gegen 0.20 Uhr seinen schweren Verletzungen erlag. In ersten Polizeimeldungen noch aus der Nacht hieß es, bei den Wartungsarbeiten hätten sich Teile des Ofens gelöst und seien auf die Männer gestürzt.
Betroffen zeigt man sich bei den Deutschen Edelstahlwerken. „Wir sind zutiefst schockiert“, erklärte Jürgen Alex, Mitglied der Geschäftsführung. Laut DEW war dies der erste schwere Unfall am Standort Witten in diesem Jahr. In dem Lichtbogenofen - kein Hochofen - können 140 Tonnen Stahl aus Schrott gewonnen werden. Die Deutschen Edelstahlwerke beschäftigen in Witten rund 1800 Mitarbeiter. Sie haben bis zum 4. Januar frei. Unternehmenssprecher Wolfgang Henstorf aus Siegen: „Dass so etwas kurz vor Weihnachten passiert, macht die Sache noch schlimmer, als sie ohnehin schon ist.“