Witten. . Keiner der Experten, die sich in der Awo-Geschäftsstelle EN zur Diskussion über das Betreuungsgeld getroffen hatten, fand auch nur ein einziges gutes Wort für den Beschluss, den die schwarz-gelbe Mehrheit im November im Bundestag beschlossen hatte.
„Dieses Gesetz wirft uns in die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurück“, fasste Awo-Geschäftsführer Jochen Winter zusammen. Keiner der Experten, die sich in der Awo-Geschäftsstelle EN zur Diskussion über das Betreuungsgeld getroffen hatten, fand auch nur ein einziges gutes Wort für den Beschluss, den die schwarz-gelbe Mehrheit im November im Bundestag beschlossen hatte.
Zu Gast waren neben den Kita-Leiterinnen und -Leitern auch die beiden SPD-Bundestagsabgeordneten René Röspel und Christel Humme sowie die SPD-Landtagsabgeordneten Hubertus Kramer und Prof. Rainer Bovermann. Wem die 100, später 150 Euro nutzen, machte Heike Wallis-van der Heide, Leiterin des Integrationskindergartens Asbeck, deutlich: „Wer auf zwei Einkommen angewiesen ist, kann das Betreuungsgeld nicht in Anspruch nehmen. Hartz-IV-Empfänger bekommen es nicht. Bleiben also nur noch die, die das Geld gar nicht nötig haben, aber gern mitnehmen und sich eine private Betreuung leisten.“
1,5 Milliarden würden pro Jahr für das Betreuungsgeld anfallen. Das sei Geld, so Christel Humme, das den Kindertageseinrichtungen für den Ausbau der U3-Betreuung fehle. Isabella Hoßdorf, Leiterin einer Schwelmer Awo-Kita, brachte es auf den Punkt: „Es wäre besser, jedem Kind täglich einen Liter Milch und ein warmes Essen zu geben statt den Eltern Geld.“