Witten. .
Für Wittens Abiturienten wird’s diesmal eng - im wahrsten Sinne des Wortes.
Weil erstmals Zwölf- und 13-Klässler gemeinsam Abi machen, können sie nicht zusammen in Witten feiern. Das Albert-Martmöller-Gymnasium (AMG) hat sogar die Westfalenhalle 2 gebucht. Bis zu 45 000 Euro werden fällig.
„Wir hatten gehofft, dass es günstiger wird. Aber bei so vielen Leuten ist da einfach nichts zu machen.“ Sebastian Sock ist einer von 230 Schülern, die im Juli das AMG verlassen. Das sind mindestens doppelt so viele wie sonst. Erstmals weichen sie zum Feiern nach Dortmund aus. In die Westfalenhalle 2 passen 1500 Leute. Der Saalbau, in dem das AMG bisher meistens untergekommen war, bietet Platz für maximal 800. Sock: „Wir rechnen mit über 1000.“
Für die Westfalenhalle müssen die Schüler tief ins Portmonee greifen. Nur die Miete für den gesamten Tag und die Nacht inklusive Catering koste schon 35 000 Euro. Hinzu kämen noch die Ausgaben für Sicherheitsleute, Getränke, DJ, Technik und Gema-Gebühren. Deshalb rechnet der 19-Jährige am Ende mit 45 000 Euro.
Eine Karte kostet 40 Euro
Ein Betrag, den der Doppeljahrgang des AMG durch Sponsoren, Vorabipartys und den Verkauf der Abiballkarten finanzieren muss. Eine Karte soll 40 Euro kosten. „Bei über 1000 Leuten hätten wir den Großteil wieder drin“, meint Sebastian. Da die Wittener eine Anzahlung für die Westfalenhalle leisten müssen, haben die Schüler einiges vorgestreckt. Das wird später auf die Karten angerechnet.
Anders als beim AMG feiern der Zwölfer- und 13er Abitur-Jahrgang an Ruhr und Schiller nicht zusammen, sondern getrennt. Dennoch muss der 13er-Jahrgang auf die Stadthalle Hagen ausweichen, da auch hier über 200 Schüler zusammenkommen und sie mit über 900 Besuchern rechnen. Gegenüber Dortmund halten sich hier die Kosten in Grenzen. Die Karte liegt bei voraussichtlich 25 Euro.
„Wir zahlen für unseren Abiball inklusive Miete, Catering und allem anderem, was zu bedenken ist, 27 000 Euro“, sagt Abiturientin Elsa Batt. Mehr als die Hälfte hätten sie schon durch Vorabipartys und zahlungskräftige Sponsoren eingenommen. Doch auch diese Summe sei noch hoch. „Ich habe zu Beginn der Planungen nicht damit gerechnet“, gesteht die 18-Jährige. Dass sie und ihre Mitschüler den Betrag zusammenbekommen, daran hat sie jedoch keinen Zweifel.
Wenigstens ein Jahrgang der heimischen Gymnasien kann in Witten bleiben: Mit 150 Schülern passen die Schüler von Ruhr und Schiller, die erstmals nach zwölf Jahren Abitur machen, in den Saalbau. Die Ruhrstadt bleibt auch finanziell eine gute Adresse. „Es wurde noch nicht alles genau ausgerechnet. Aber im Endeffekt werden wir weniger zahlen als die 13er“, sagt eine Abiturientin. Außerdem feiern noch zwei Realschulen den Abschluss im Saalbau.
Sponsoren werden noch überall gesucht. Eine Erwähnung in der Abi-Zeitung ist ihnen sicher.