Nach und nach wächst die Krankenstation im Operndorf im afrikanischen Burkina Faso, das von dem verstorbenen Regisseur Christoph Schlingensief ins Leben gerufen wurde. Nun reisten drei Studenten der Uni Witten/Herdecke und der Leiter der Kommunikationsabteilung Eric Hoffmann in das Dorf.

Die zahnärztliche Versorgung der Menschen in den umliegenden Dörfern stand bei der Studienfahrt im Vordergrund. Da die Krankenstation im Operndorf eine Zahnstation bekommen soll, wollte die Wittener Delegation sich bei den Dörfern in der Umgebung umhören, welche Zahnkrankheiten die Bewohner plagen. So kann die Ausrüstung auf die häufigsten Krankheiten ausgelegt werden. Karies, Parodontitis, Wurzelentzündungen oder ganze Zahnreihen, die fehlten - in Burkina Faso ist all das vertreten. „Als wir ankamen im ersten Dorf, wurden wir unter dem so genannten Palaver-Baum empfangen. Kaum dass wir saßen, zeigten uns die Dorfbewohner schon, wo es sie schmerzt im Mund“, erzählt Eric Hoffmann schmunzelnd bei der Erinnerung an die aufgesperrten Münder.

Viele Probleme, wenige Lösungen

Schnell stellten die Forscher fest: In dem armen Land gibt es viele Zahnprobleme, aber nur wenige Lösungen. Auf 17 Millionen Menschen kommen 70 Zahnärzte - im ganzen Land. „Ein Dorfbewohner fragte uns, ob wir Zähne ersetzen könnten. Wir mussten die Menschen leider enttäuschen. Denn in einem solch armen Land kann nur Vorbeugung betrieben werden“, so Hoffmann. Die Dorfbewohner versuchen mit ihren eigenen Methoden, ihre Zähne sauber zu halten: Kleine Äste fransen sie aus, um eine Art Bürste anzufertigen. Löcher stopfen sie zum Teil mit Kautabak und zerbröseltem Aspirin.

Mit Hilfe eines Dolmetschers verständigten sich die Wittener mit den Bewohnern, denn in Burkina Faso sprechen die meisten nur die Landessprache Mooré. Student Johannes Brehmer ist etwas Ungewöhnliches aufgefallen: „In den städtischen Schulen lernen die Kinder als erste Fremdsprache Deutsch. Das ist selten.“

Im Januar oder Februar fährt die nächste Delegation nach Afrika. Im April soll die Krankenstation mit der Zahnstation in Betrieb genommen werden. Bis dahin ist noch einiges zu erledigen. So muss zum Beispiel am Lager, in dem Medikamente und steriles Werkzeug aufbewahrt werden soll, muss noch einiges erledigt werden.

Bald starten die Untersuchungen. Knapp 18000 Bewohner aus dem Umkreis werden dann in die Krankenstation kommen.